Astronomie:Herschels Herz ist fertig

Bis die Astronomen das Weltraumteleskop Herschel benutzen können, dauert es noch eine Weile. Aber immerhin - das Herzstück des größten Teleskopes der Welt steht bereit.

Bis zum Start dauert es noch eine Weile - doch das Herzstück des europäischen Weltraumteleskops Herschel ist fertig.

So soll das Teleskop einmal aussehen. (Foto: Foto: ESa)

Die wissenschaftlichen Instrumente seien beim Raumfahrt-Unternehmen Astrium in Friedrichshafen am Bodensee mit den übrigen Geräten verbunden worden, teilten das Unternehmen und die Europäische Raumfahrtbehörde ESA mit.

Mit einem Spiegel von 3,5 Metern Durchmesser ist das Teleskop nach ihren Angaben das größte seiner Art. Es soll Informationen über das Entstehen von Sternen und Galaxien liefern.

Benannt ist das Teleskop nach dem Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822), der Spiegelfernrohre baute und den Planeten Uranus entdeckte.

Das Herschel-Teleskop arbeitet im Infrarotbereich. Es soll noch schwächste Wärmestrahlen von Sternen und Galaxien wahrnehmen, die durch die Erdatmosphäre hindurch nicht zu messen sind.

Nach den Worten von Wissenschaftlern in Friedrichshafen geht es um "das Studium von Geburt und Tod der Sterne".

Nach Tests in Friedrichshafen werde der 7,50 Meter hohe und 3,35 Tonnen schwere Satellit im November zur Abnahme ins ESA-Technikzentrum im niederländischen Noordwijk gebracht, hieß es.

Der Start mit einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ist für den 31. Juli 2008 vorgesehen.

Damit die beim Betrieb des Satelliten entstehende Wärme die Messungen nicht stört, kühlt Helium Teile des Systems auf minus 271 Grad Celsius. Die Kühlung ist Teil des Nutzlastmoduls, das bei Astrium mit der Messtechnik verbunden wurde. Die Konstrukteure erwarten eine Betriebsdauer des Systems von mindestens 3,5 Jahren.

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