Astronomie:Der Mond als Spiegel der Erde

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Das vom Mond reflektierte Licht von der Oberfläche der Erde könnte helfen, im Weltall Erd-ähnliche Planeten zu identifizieren.

Mit dem Mond als Spiegel haben Astronomen gezeigt, wie sich im Weltraum möglicherweise Erd-ähnliche Planeten identifizieren lassen.

Die graue Scheibe des Mondes: Licht von der Erde, vom Mond reflektiert (Foto: N/A)

Das berichtet der Nachrichtenservice des Magazins Nature ( Nature science update).

Der Erdtrabant erscheint auch ein paar Tage nach Neumond nicht nur als dünne, vom Sonnenlicht direkt erhellte Sichel.

Vielmehr sieht man auch den Rest des Mondes als graue Scheibe. Dieses schwache Mondlicht kommt ebenfalls ursprünglich von der Sonne.

Es wurde von der Erde in Richtung Mond reflektiert, der es nun zur Oberfläche unseres Planeten zurückwirft.

Auf diese Weise spiegelt sich gewissermaßen das Bild der Erde im 385.000 Kilometer entfernten Mond.

Hinweise auf Vegetation

Mit Hilfe eines Teleskops mit 80 Zentimetern Durchmesser analysierten französische Wissenschaftler um Jean Schneider und Luc Arnold im vergangen Jahr dieses Bild. Sie zerlegten das Licht in seine Farben und identifizierten die Spektren bestimmter chemischer Stoffe.

Neben dem für die Erde typischen Blau fanden sie auch Hinweise auf Photosynthese, den Mechanismus, über den Pflanzen Energie erzeugen. Besonders deutlich waren diese Belege für Vegetation dann, wenn stark mit Pflanzen bewachsene Landmassen dem Mond zugewandt waren.

Diese Hinweise im Spektrum, so hoffen die Forscher nun, könnten auch im Licht fremder Planeten gesucht werden. Bislang gibt es kein Teleskop, das stark genug wäre, das Licht von Erd-ähnlichen Planeten direkt aufzunehmen.

Mit Hilfe indirekter Methoden wurde jedoch bereits die Existenz von etwa 60 Planeten nachgewiesen.

Infrarot-Spitzen und Blautöne

Zur Zeit entwickeln europäische Wissenschaftler das Super-Teleskop Darwin, welches Licht einfangen soll, das diese Himmelskörper von ihren Sonnen reflektieren. Ist dieses Teleskop 2015 fertig, so können die Astronomen nach jenen Infrarot-Spitzen und Blautönen Ausschau halten, die für Erd-ähnliche Planeten typisch sind.

Darüber hinaus könnte eine Überwachung des Infrarotlichtes im Erd-Mond-Licht Hinweise darauf geben, ob und wie sich die Erd-Vegetation in Folge des Treibhauseffektes verändert.

(sueddeutsche.de)

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