Aids:Der Papst kritisiert "Verachtung" von HIV-Patienten

Benedikt XVI. verlangt deutlich stärkere Bemühungen im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids. Er forderte dazu auf, sich der Kranken anzunehmen, vor allem der kleinen Kinder.

Papst Benedikt XVI. hat deutlich stärkere Bemühungen im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids verlangt und die häufige "Verachtung" von HIV-Infizierten kritisiert.

Der Papst sieht sich den an Aids Erkrankten nahe. (Foto: Foto: dpa)

Er sei sowohl den an Aids Erkrankten nahe, als auch deren Familien und besonders jenen, die ihren Ehepartner durch die Krankheit verloren haben, sagte der Papst in seiner Generalaudienz in Rom zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Er forderte "alle Menschen guten Willens" auf, mehr gegen die HIV-Verbreitung zu tun und sich der Kranken anzunehmen, vor allem der kleinen Kinder.

Letztes Jahr hatte der Papst bereits das strikte Kondomverbot des Vatikans in Frage gestellt und erwogen, Kondome für verheiratete Paare und bei Pandemien wie im Falle von Aids zuzulassen.

Unter Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. waren Ausnahmen vom Kondomverbot noch undenkbar gewesen. Und auch jetzt lehnt der Vatikan den Einsatz von Verhütungsmitteln strikt ab, wenn es nicht um den Schutz vor der Infektion mit HI-Viren geht.

Die Vereinten Nationen haben zwar kürzlich ihre Zahlen zur weltweiten Verbreitung der Seuche nach unten revidiert - doch mit 33,2 Millionen Infizierten besteht kein Anlass zur Beruhigung. In einigen Ländern steigt die Zahl der Neuinfektionen trotz aller Bemühungen sogar wieder. Dazu gehört auch Deutschland.

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