Zwischenbilanz:Rückschlag für Warren Buffett

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Auch der US-Starinvestor hat mal Pech: Im zweiten Quartal fuhr seine Beteiligungsgesellschaft deutlich weniger Gewinn ein.

Auch US-Investor Warren Buffett hat mal Pech mit seinen Engagements. Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal erzielte seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway lediglich einen Gewinn von vier Milliarden Dollar, umgerechnet 3,6 Milliarden Euro - das waren 37 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dies teilte das Unternehmen am Samstag mit. Verantwortlich für den Rückgang waren unter anderem schwächere Ergebnisse der Versicherungen, an denen Berkshire Hathaway beteiligt ist. Der US-Autoversicherer Geico musste deutlich gestiegene Haftungsansprüche bedienen. Insgesamt ging der Gewinn in der Versicherungssparte um fast 40 Prozent auf 939 Millionen Dollar zurück.

Auch mit Investitionen und Wetten an den Finanzmärkten hatte Buffett weniger Glück. Sie spielten von April bis Juni 362 Millionen Dollar ein, vor einem Jahr waren es noch 2,4 Milliarden Dollar gewesen. Den Umsatz konnte Berkshire Hathaway im Vergleich zum Vorjahresquartal um etwa drei Prozent auf 51,4 Milliarden Dollar erhöhen.

Buffetts treue Fans dürfte das nicht erschüttern. Sie haben dem Ende August 85 Jahre alt werdenden Investor Durchhänger oft nachgesehen. Auch wenn die Aktie von Berkshire Hathaway zuletzt unter Druck geriet, liegt sie auf Jahressicht noch immer mit knapp neun Prozent im Plus.

Zudem dürften nun aktuelle Gerüchte über einen möglicherweise spektakulären Zukauf die Stimmung der Anleger beleben. So berichtete das Wall Street Journal, Buffett stehe möglicherweise vor seinem bisher größten Zukauf. Seine Gesellschaft sei an dem Industriekonzern Precision Castparts interessiert, berichtete die Zeitung am Wochenende unter Berufung auf Insider. Der Kaufpreis könnte bei mehr als 30 Milliarden Dollar liegen. So viel hat Berkshire Hathaway noch nie für ein Unternehmen ausgegeben. Bei den beiden Firmen war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Precision Castparts stellt unter anderem Teile für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing sowie für Energiekonzerne her. Schon jetzt ist Berkshire mit einem Anteil von etwa drei Prozent größter Aktionär.

© SZ vom 10.08.2015 / dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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