Zukunft des Bochumer Nokia-Werks:Krisengespräch mit dem Konzernchef

Lange hat die Führung von Nokia durch Abwesenheit geglänzt - jetzt wird Konzernchef Kallasvuo zu einem Gespräch in Nordrhein-Westfalen erwartet. Die Landesregierung will auf einen Erhalt des Bochumer Werks dringen.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) trifft sich im Laufe dieses Montags mit dem Vorstandsvorsitzenden des finnischen Handyherstellers Nokia, Olli-Pekka Kallasvuo. Das bestätigte am Montag ein Sprecher des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums.

Kommt er endlich nach Deutschland? Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo wird zu Gesprächen über die Zukunft des Bochumer Nokia-Werks erwartet. (Foto: Foto: dpa)

Angaben zu Ort und Zeitpunkt machte er nicht. Thoben werde dem Nokia-Chef die Forderung des Landes nach Erhalt eines Nokia-Standorts in Bochum vortragen, sagte der Sprecher weiter.

Ein Treffen Kallasvuos mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) ist nach Angaben der Staatskanzlei derzeit nicht geplant. Rüttgers fliegt am Mittag zu einem Besuch in die USA.

Nokia will die Produktion aus Kostengründen zur Jahresmitte aus Bochum abziehen. Der größte Teil soll in ein neues Werk nach Rumänien verlagert werden. Am Standort Bochum arbeiten rund 2300 fest angestellte Mitarbeiter und rund 1000 Leiharbeiter.

Die Schließungspläne der Konzernleitung in Finnland hatten in Deutschland einen Proteststurm ausgelöst. Bisherige Gespräche zwischen Vertretern von Bund, Land und Arbeitnehmern mit der Nokia-Spitze waren ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

© Reuters/woja/mah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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