ZEW Aprildaten:Der Absturz des Index

Der "kleine Bruder" des Ifo-Geschäftsklima-Barometers, der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), fiel im April unerwartet deutlich.

Die Zuversicht über eine Konjunkturerholung in Deutschland hat einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge im April einen deutlichen Dämpfer erlitten. Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen sank von 57,6 Punkten im März auf 49,7 Punkte und damit den vierten Monat in Folge. Von AFX befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 55,0 Zähler gerechnet.

Konjunkturelle Erholung zweifelhaft

"Immer mehr Experten ziehen die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung in Zweifel, obwohl positivere Arbeitsmarktdaten aus den USA nunmehr auf eine nachhaltige weltweite Konjunkturbelebung hindeuten", schreibt das ZEW.

Ein Grund für die negativere Einschätzung seien wohl die jüngsten enttäuschenden Konjunkturzahlen aus Deutschland wie etwa zur Industrieproduktion oder den Auftragseingängen. Auch die sehr schwache Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und der anziehende Ölpreis dürften zu dem verhalteneren Konjunkturausblick beigetragen haben.

Optimismus weicht Realitäten

"Der Optimismus bei den Finanzanalysten weicht den Realitäten, die weitere Konjunkturerholung in diesem Jahr ist noch nicht gesichert," sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Die aktuelle Konjunktursituation wird im April hingegen etwas optimistischer. Der Indikator für die aktuelle deutsche Konjunkturlage stieg den Angaben zufolge von minus 72,7 auf minus 72,5 Punkte.

Das ZEW befragt monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger nach ihren mittelfristigen Erwartungen zur Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung. Der Index gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die künftige Wirtschaftsentwicklung in Deutschland auf Sicht von sechs Monaten wider.

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