Wirtschaftsverfahren:Frankfurter Landgericht wird international

In Frankfurt soll eine englischsprachige Kammer für Handelssachen entstehen. Das Landgericht will die Banken-Metropole nach dem Brexit als internationalen Gerichtsstandort etablieren.

Das Landgericht Frankfurt plant unter anderem als Konsequenz aus dem bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens, Anfang 2018 eine englischsprachige Kammer für Handelssachen einzurichten. "Gerade nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU sehen wir eine Chance, Frankfurt als internationalen Gerichtsstandort zu etablieren", erklärte Gerichtspräsident Wilhelm Wolf am Donnerstag. Unternehmen sollten die Möglichkeit erhalten, die Verhandlung auf Englisch zu führen. Nach dem Brexit werde es nicht mehr ohne Weiteres möglich sein, britische Urteile innerhalb der Europäischen Union zu vollstrecken. Das Gericht werbe dafür, "internationale Verfahren, die bislang in Großbritannien geführt wurden, nach Frankfurt zu bringen". Wenn eine der Parteien in einem Verfahren auf Englisch verhandeln will, soll der Rechtsstreit laut Gericht automatisch der englischsprachigen Kammer für Handelssachen zugewiesen werden. Der Prozess kann demnach auf Englisch geführt werden, wenn beide Seiten einverstanden sind.

© SZ vom 03.11.2017 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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