Werksschließung in Nürnberg:Electrolux lehnt AEG-Verkauf strikt ab

Der schwedische Mutterkonzern ringt mit der Gewerkschaft weiter um die Abfindungshöhe - und lehnt einen Verkauf von AEG kategorisch ab.

IG-Metall-Funktionäre brachten bei den Verhandlungen einen Verkauf des Nürnberger Werkes und der Marke AEG als Möglichkeiten zur Erhaltung des Standortes ins Gespräch.

Streikleiter Jürgen Wechsler sagte: "Electrolux will das Werk nicht mehr, obwohl es Gewinne macht. Also sollen sie es an einen Investor abtreten."

Dies lehnte Elektrolux ab. Wenn die Gewerkschaft über einen Verkauf des Nürnberger Werkes und der Marke AEG an einen "imaginären Investor" nachdächten, zeuge das von "Realitätsferne", erklärte Horst Winkler. Winkler ist der zuständige Manager für alle Produktionsstandorte von Electrolux in Europa.

Gesprächsende nach nur zweieinhalb Stunden

Die Verhandlungen über die 1700 Arbeitsplätze beim AEG-Werk in Nürnberg waren am Samstag fortgesetzt worden.

Nachdem die Gewerkschaft einen Katalog mit 46 Fragen zu den am Donnerstag vom Unternehmen vorgelegten "Nürnberger Modell" veröffentlicht hatte, trennten sich die Verhandlungsparteien nach nur zweieinhalb Stunden wieder.

Electrolux hatte am Donnerstag Abfindungen in Höhe von 0,7 Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr vorgeschlagen, insgesamt im Durchschnitt rund 60.000 Euro je Mitarbeiter. Demgegenüber forderte die IG Metal drei Monatslöhne je Beschäftigungsjahr.

Der schwedische Mutterkonzern Elektrolux hatte Mitte Dezember bekannt gegeben, dass das AEG-Werk bis Ende 2007 geschlossen werden soll.

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