Werks-Verkäufe:Airbus-Betriebsrat rückt von Total-Opposition ab

Der Betriebsrat von Airbus lehnt den Verkauf deutscher Werke nicht mehr in toto ab. Aber nur wenn die Fabriken in einer Hand bleiben.

"Möglichst alle drei Werke in eine Hand", sagte der Airbus-Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Lütjen am Dienstagabend im Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg.

Airbus sucht in Deutschland Käufer oder Partner für die Werke in Varel, Nordenham und Laupheim. Die Arbeitnehmervertretung favorisiert eine Lösung mit deutschen Investoren und will dafür die Unterstützung der Bundesregierung gewinnen.

Bislang hatten sich Betriebsrat und Gewerkschaft vehement gegen einen Verkauf von Werken gestemmt.

Geplanter Stellenabbau

Den Sinneswandel erklärte Lütjen mit den Verhandlungen über den von Airbus geplanten Stellenabbau.

Voraussetzung für eine Zustimmung des Betriebsrats zum Verkauf von Werken sei, dass der Flugzeugbauer seine Konzepte für Investitionen und die Auslastung einzelner Standorte offenlege.

Bislang seien dem Betriebsrat keine Angaben über den Personalbedarf vorgelegt worden.

Milliarden sollen eingespart werden

Bei Airbus sollen im Rahmen des Sanierungsprogramms Milliarden eingespart, 10.000 Stellen gestrichen und sechs der 16 Werke ganz oder teilweise verkauft werden.

In Deutschland will sich die EADS-Tochter von den Standorten Laupheim bei Ulm und Varel in Niedersachsen trennen. Für den Standort Nordenham in Niedersachsen wird ein Kooperationspartner gesucht.

Der Raumfahrtzulieferer OHB Technology will zusammen mit einem Partner die beiden Werke in Varel und Nordenham kaufen. Das Bremer Unternehmen hat einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge bis Monatsende ein Angebot angekündigt.

Der Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Diehl hat Interesse erklärt, insbesondere für das zum Verkauf stehende Werk in Laupheim im Südwesten.

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