Weltspartag:Deutsche beunruhigt über finanzielle Zukunft

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Angesichts der Debatten um Renten- und Sozialsysteme blicken die Deutschen zunehmend besorgt in die Zukunft: Laut einer Umfrage zum Weltspartag am Donnerstag erwarten knapp dreißig Prozent der Bundesbürger eine Verschlechterung ihrer finanziellen Lage. Die Bereitschaft zur zusätzlichen Vorsorge steigt.

Die Bundesbürger machen sich zunehmend Sorgen, was von ihrem Einkommen noch bleibt. Nach einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Umfrage rechnet fast jeder Dritte (29 Prozent) in den nächsten beiden Jahren mit finanziellen Einbußen.

In Ostdeutschland sind die Befürchtungen besonders groß. Dort gehen 40 Prozent davon aus, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben werden.

Die Repräsentativ-Umfrage wurde vom Sparkassen- und Giroverband anlässlich des Weltspartags an diesem Donnerstag in Auftrag gegeben.

"Große Unsicherheit"

Mit Blick auf die finanzielle Zukunft herrsche derzeit "große Unsicherheit", sagte Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt. Bei der vorigen Umfrage 2001 waren nur 18 Prozent in Sorge um ihr Geld.

Wie vor zwei Jahren erwarten die meisten Deutschen (49 Prozent), dass ihre finanzielle Situation gleich bleiben wird. Die Optimisten gerieten jedoch mit nur noch 18 Prozent klar in die Minderheit. Dabei wurden erhebliche regionale Unterschiede deutlich. Die größte Zuversicht gab es in Hamburg und Schleswig-Holstein, die meisten Pessimisten im Rheinland.

Angesichts der anhaltenden Reformdebatten stellten die Meinungsforscher eine höhere Bereitschaft fest, für Alter und Gesundheit privat Vorsorge zu treffen. Die gesetzliche Rente halten nur noch fünf Prozent für ausreichend.

13 Prozent können sich Sparen nicht leisten

Am größten sei die Bereitschaft zu privater Vorsorge in der Altersgruppe der 30- bis 39- Jährigen, heißt es in der Studie. Allerdings sei ein wachsender Anteil der Bevölkerung überhaupt nicht mehr in der Lage, Rücklagen für schlechtere Zeiten zu bilden. Demnach können es sich 13 Prozent der Deutschen gar nicht leisten, zu sparen.

Im vergangenen Jahr legten die Bundesbürger insgesamt 146 Milliarden Euro auf die hohe Kante. Im Durchschnitt waren dies pro Bundesbürger 1800 Euro.

Auf der Skala der beliebtesten Anlageformen lag weiterhin die Lebensversicherung auf dem ersten Platz, gefolgt von Sparbuch und Bausparvertrag. Für die Umfrage wurden vom Meinungsforschungsinstitut Emnid insgesamt 2100 Bundesbürger befragt.

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