Welthandel:Japan verhängt Strafzölle gegen die USA

Die japanische Regierung reagiert damit auf die illegale Anwendung von US-Antidumping-Zöllen. Die Auswirkungen dürften sich in Grenzen halten.

Vom 1. September an sind Strafzölle von 15 Prozent auf Stahlprodukte aus den USA fällig. Das beschloss die japanische Regierung.

Zuvor hatten bereits die Europäische Union sowie Kanada Strafzölle von 15 Prozent gegen US-Produkte verhängt, nachdem die Welthandelsorganisation WTO dies im November 2004 erlaubt hatte.

Die WTO hatte Japan gestattet, Strafzölle im Wert von bis zu 52 Millionen Dollar (5,68 Milliarden Yen) zu verhängen.

Experten gehen aber wegen des geringen Volumens der Zölle nur von begrenzten Auswirkungen auf den Handel Japans mit den USA aus.

US-Zolleinnahmen gehen an die Unternehmen

Japan hatte die USA im Juni bei Androhung von Strafzöllen gedrängt, ein Gesetz von 2000 fallen zu lassen, wonach die US-Regierung Einnahmen aus Antidumping-Zöllen an US-Firmen weiterleiten kann.

Dem so genannten Byrd Amendment nach können somit Strafzahlungen ausländischer Konkurrenten direkt an die jeweils klagende US-Firma fließen. Die Auszahlung an Unternehmen ist nach den WTO-Regeln illegal, nicht aber die Verhängung von Antidumping-Zöllen an sich.

Wie ein Sprecher des japanischen Finanzministeriums mitteilte, veranschlagt Japan im ersten Jahr Strafzölle von 5,58 Milliarden Yen. Die Zölle würden jährlich neu berechnet, hieß es weiter. Sie sollen solange in Kraft bleiben, wie Washington an dem Gesetz festhält.

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