Wegen Toll Collect-Debakel:Telekom-Vorstand Brauner tritt zurück

Überraschend hat Josef Brauner, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom, sein Amt und damit auch die Leitung der Festnetzsparte T-Com niedergelegt.

Telekom-Vorstandsmitglied Josef Brauner hat aus der Pannenserie bei der Lkw-Maut Konsequenzen gezogen: Zum 30. April werde der Chef der Festnetzsparte T-Com sein Amt niederlegen, teilte die Telekom am Donnerstag in Bonn mit. Da sein Name untrennbar mit dem Maut-Konsortium Toll Collect verbunden sei, habe sich Brauner zu diesem Schritt entschlossen. Damit ist auch sein Rückzug aus dem Konzernvorstand des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens verbunden.

Brauner war ein Sommer-Mann

Der 54-Jährige Brauner steht seit Mitte 1997 auf der Gehaltsliste der Telekom. Ex-Konzernchef Ron Sommer hatte ihn von Sony Europe, wo dieser früher selbst beschäftigt gewesen war, zur Telekom geholt. Dort war Brauner zunächst für das Ressort Vertrieb zuständig, später für die Tochtergesellschaften T-Systems und T-Com. Brauner habe entscheidend zu der Entwicklung der T-Com beigetragen, erklärte Vorstandschef Kai-Uwe Ricke.

Künftig wolle Brauner der Telekom als Berater insbesondere für das Auslandsgeschäft der Festnetztochter zur Verfügung stehen. Die kommissarische Leitung von T-Com Deutschland werde Konzernchef Ricke und von T-Com Ausland sein Stellvertreter Karl-Gerhard Eick übernehmen. Das Geschäftsfeld Toll Collect wird im Telekom-Vorstand von Konrad Reiss verantwortet.

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