Weg vom Hamburger-Image:McSoljanka im Test

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Für McDonald's ist ist Europa zurzeit der aufregendste Wachstumsmarkt. Deswegen bietet die Schnellrestaurant-Kette verstärkt hiesige Spezialitäten an.

Die US-Fastfood-Kette McDonald's will weg vom Hamburger-Image und setzt in Deutschland stärker auf beliebte Spezialitäten.

Seit wenigen Tagen testen 30 deutsche Filialen mit integriertem Café neben Müsli-Joghurt auch Suppen wie die traditionelle russische Soljanka - eine heiße Terrine aus Fleisch, Tomatenmark und sauer eingelegtem Gemüse.

Die Kunden seien von dem Angebot positiv überrascht gewesen, sagte Unternehmenssprecher Alexander Schramm am Dienstag in München. Dass sie in Kürze jedoch eine McCurrywurst serviert bekämen, sei wenig wahrscheinlich.

Gemüsesticks mit Humus

In der Testregion Braunschweig, Köln und Nürnberg würden auch vegetarische Thai-, indische Curry- und italienische Tomatensuppe, aber auch Sandwiches, Salate und Gemüsesticks mit Humus, einer Kichererbsen-Paste, serviert.

"Wir sind zwar eine amerikanische Marke. Aber wir müssen europäischer werden", sagte McDonald's-Vize Ralph Alvarez der Financial Times Deutschland.

Neben den Speisen solle sich in Zukunft auch das Design der europäischen Filialen stärker von der US-Optik unterscheiden. "Es geht nicht mehr nur darum, schnell etwas zu essen", sagte Schramm.

Entspannen und Sich-wohl-fühlen laute das neue Motto.

Zunehmendes Gesundheitsbewusstsein

In Europa kämpfte die Hamburger-Kette mit dem großen, gelben "M" bis vor ein paar Jahren mit schleppenden Absätzen. Zu schaffen machte dem Fastfood-Konzern vor allem das zunehmende Gesundheitsbewusstsein.

Die Kehrtwende brachten regionale Gerichte oder Kaffeespezialitäten. Zum Imagegewinn tragen auch lokale Partnerschaften bei. "Zurzeit führen wir dazu Gespräche in verschiedenen Regionen", sagte Alvarez.

Erst kürzlich war die deutsche Tochter eine Kooperation mit der vor allem bei jungen Leuten beliebten Öko-Limonade Bionade eingegangen.

Nur halb so viele Restaurants wie auf dem Heimatmarkt

Der US-Konzern hat Europa zum wichtigsten Wachstumsmarkt erklärt: Die Fastfood-Kette will in diesem Jahr auf dem Kontinent genauso viel investieren wie auf dem Heimatmarkt - obwohl es hier nur halb so viele Restaurants gibt.

"Zurzeit ist Europa die aufregendste Region für uns", sagte Alvarez. Bis zu 800 Millionen Dollar (knapp 600 Millionen Euro) seien in diesem Jahr für Investitionen in Europa vorgesehen. Von den Europa-Investitionen fließen demnach in diesem Jahr 250 Millionen Euro nach Deutschland, knapp die Hälfte mehr als 2006.

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