Was macht eigentlich...:Tilo Franz?

Der Mittelständler aus Baden-Württemberg stellt in seiner Firma Menzerna Polituren her. Mehr als 300 Rezepte besitzt die Firma, nicht alle sind im Einsatz. Glänzen soll am besten alles: Schmuck, Boote, Autos und natürlich Smartphone-Gehäuse.

Von Elisabeth Dostert, Ötigheim

Das Werk von Tilo Franz ähnelt einer sehr großen Küche. Links und rechts hohe Regale mit den Zutaten, Schüsseln und riesige Quirle in der Mitte. Franz ist geschäftsführender Gesellschafter des Politurherstellers Menzerna Polishing Compounds aus Ötigheim in Baden-Württemberg. Glänzen soll am besten alles: Schmuck, Töpfe, Autos, Boote, Musikinstrumente und auch die Gehäuse von Smartphones. Was die Verbraucher unter Politur verstünden, sagt Franz, ist meist keine. Bei haushaltsüblichen Produkten legt sich dann bestenfalls eine Ölschicht über das Möbel oder das Auto, "das hält bis zur nächsten Fahrt durch die Waschanlage". Im industriellen Geschäft, das Menzerna betreibt, werde die Oberfläche planarisiert. Berge und Täler in der Größenordnung von Tausendstel Millimeter werden geebnet. "Fast jede Oberfläche hat mikrofeine Unebenheiten", erläutert Franz . Dadurch werde weniger Licht reflektiert, die Oberfläche wirke dann matter. Etwa 300 Rezepturen besitzt Menzerna, so Franz. Nicht alle werden genutzt. Mit rund 20 Millionen Euro Umsatz sieht sich der Mittelständler dennoch als Weltmarktführer. "Wir können mit Leichtigkeit eine große Fertigung stilllegen", sagt Franz: "Da muss nur mal die Viskosität nicht stimmen. Dann geht nichts mehr."

© SZ vom 29.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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