Was macht eigentlich:Andreas Hettich

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Foto: Jan Voth (Foto: Jan Voth)

Diese Woche fährt der 46-Jährige zur Möbelmesse nach Köln. Da stellen die Abnehmer seiner Produkte, die Hersteller von Möbeln und Küchen, aus. Hettich stellt Beschläge aus Metall her, Hightech, wie er sagt.

Von Elisabeth Dostert, Kirchlengern

Diese Woche fährt Andreas Hettich, 46, zur Möbelmesse nach Köln. Da stellen die Abnehmer seiner Produkte, die Hersteller von Möbeln und Küchen, aus. Hettich stellt Beschläge her. Der Leiter der Entwicklungsabteilung hat mal gesagt: "Wir produzieren das, was übrig bleibt, wenn die Küche abbrennt." Das klingt ein wenig martialisch, aber es trifft die Sache ziemlich gut, denn die Beschläge sind aus Metall. Für Hettich ist das Hightech, ein Prädikat, das sich viele Familienunternehmen anheften, aber der 46-Jährige kann den Anspruch begründen. "Wenn ich eine Schublade zuwerfe, muss der Beschlag die Energie aushalten, die entsteht, wenn ich 80 Kilogramm bewege", sagt der promovierte Elektroingenieur. Die Führung eines einzigen Schubkastens bestehe aus mehr als 20 Teilen; in jeder Führungsschiene stecke ein kleiner Dämpfer, damit die Schublade leise schließt. Als Hettich anfing, sich Gedanken über die Dämpfung zu machen, haben sich seine Leute in der Autoindustrie umgesehen. Fündig seien sie da nicht geworden. Allein eine Million Scharniere produziere Hettich täglich. Ein Scharnier müsse 80 000 Zyklen aushalten, "das Teil muss auch noch nach 80 000 Mal Öffnen und Schließen funktionieren". Wie viel Technik in einem Möbel steckt, nähmen die meisten Verbraucher erst wahr, wenn sie nicht mehr funktioniert, also die Schublade klemmt oder die Tür schief hängt. Auf der Möbelmesse IMM Cologne will Hettich sich anschauen, wie seine Beschläge verbaut sind, was es an neuen Trends gibt und wie die Stimmung in der Kundschaft ist.

In dieser Serie, die im Wirtschaftsteil und auf sueddeutsche.de erscheint, erzählen Familienunternehmer, was sie antreibt. Das Interview mit Andreas Hettich auf www.sueddeutsche.de/klassentreffen-mittelstand

© SZ vom 18.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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