Was kommt:Eine so kurze Adventszeit

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Philip Krim, Jungunternehmer aus New York. (Foto: N/A)

Kürzer geht es nicht: Nur drei Wochen Advent, dann ist Weihnachten. Vorher erzählt Werner Müller aus seinem Leben, und nicht nur er.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt . . . Alles schrecklich erwartbar und emotional abgenutzt, aber irgendwie kriegt uns diese Weihnachtsstimmung dann doch wieder rum, ein bisschen wenigstens.

An diesem Sonntag ist es amtlich: Es beginnt der erste Advent und endlich darf man das seit August in den Läden ausliegende Weihnachtsgebäck mit gutem Gewissen heimschleppen. Einst war der Advent als eine Zeit des Fastens und der Buße gedacht. Heute kann davon eher nicht mehr die Rede sein: Stattdessen ist es die Zeit der Lichter, Weihnachtsmärkte und der Menschen auf der hastigen Suche nach dem passenden Geschenk, dazwischen der allgemeine Geschäfte- und Job-Alltag, Abschieds- und Weihnachtsfeiern inklusive - eine wahrlich nicht geruhsame Zeit.

Apropos Ruhe: Im Montagsinterview kommt ein erst 34 Jahre alter Jungunternehmer aus New York zu Wort. Philip Krim will das "Nike des guten Schlafs" gründen. Mit der Matratzenfirma Casper hat er gemeinsam mit vier Freunden ein stark gehyptes Start-up gegründet, das auch in Deutschland Geschäfte macht. Im Moment trennen

Casper allerdings noch mehrere Dutzend Milliarden Umsatz vom Sportartikelkonzern Nike. Trotzdem ist sich Krim sicher: "Wir schaffen das." Dabei hatte Casper bis vor Kurzem nur eine einzige Standard-Matratze für die ganze Welt im Angebot. Warum das geht trotz sehr unterschiedlicher Schlafgewohnheiten von Deutschen, Amerikanern und Engländern, erklärt er im Interview.

Dokumente gemeinsam bearbeiten, große Datenmengen ablegen - das geht kaum noch außerhalb einer Cloud, also eines ins Internet ausgelagerten elektronischen Speichers. Doch wie kommt man an den großen, datensaugenden Anbietern wie Amazon oder Microsoft vorbei, etwa wenn es nur darum geht, den Familienkalender zu pflegen oder Fotos und Videos zu teilen? Auf der Technikseite am Mittwoch stellen wir eine Open Source-Alternative für Zuhause vor: den Homie-Server der Firma Datamate.

Wie ist es, wenn einer plötzlich im Radio hört, dass er Bundeswirtschaftsminister wird? Im Reden wir über Geld am Freitag erzählt Werner Müller davon. Der Chef der Ruhrkohle-Stiftung verrät außerdem, wie er sich interne Rivalen vom Leib hält und was er über den Niedergang der großen Energiekonzerne denkt.

Nicht fit für den Weltmarkt, nicht fit für die Digitalisierung, und, natürlich, nicht fit für den Euro: In Deutschland erlebt das selbstgefällige Italien-Bashing einen Aufschwung. Sogar vom Verschwinden der italienischen Industrie ist hierzulande inzwischen zu lesen. Bei unserer Italien-Korrespondentin Ulrike Sauer erwecken diese Berichte den Eindruck, in einem anderen Land zu leben. Warum sie den Abgesang auf das Industrieland für falsch und die Stimmungsmache für gefährlich hält, offenbart sie im Samstagsessay.

Was noch? Wer jetzt tatsächlich schon, siehe oben, das Ende der Adventszeit dringend herbeisehnt, der kann sich trösten wie sonst nie: Es ist ja bald vorbei. Da der vierte Sonntagsadvent auf den 24. Dezember fällt, also auf Heiligabend, ist die Adventszeit heuer um fast eine Woche kürzer. So kurz, kürzer geht es nicht.

© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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