Wall Street:US-Börsen schließen im Minus

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Die US-Börsen sind weiter abgerutscht. Der massive Stellenabbau bei der Citigroup und die Angst vor einer weltweiten Rezession treibt die Händler um.

Belastet von weiteren Anzeichen einer deutlichen Abschwächung der Weltwirtschaft sind die US-Börsen am Montag weiter abgerutscht. Schnäppchenjäger verhalfen den Indizes zwar zwischenzeitlich leicht ins Plus, diese Erholung wurde jedoch schnell wieder abverkauft.

Händler zeigten sich insbesondere in Hinblick auf den massiven Stellenabbau in der Finanzbranche besorgt. Auch der Rutsch der japanischen Wirtschaft in die Rezession und US- Konjunkturdaten passten ins negative Stimmungsbild.

Der Leitindex Dow Jones verlor bis Handelsende 2,63 Prozent auf 8273,58 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 2,58 Prozent auf 850,75 Zähler nach unten. An der Nasdaq sank der Composite-Index um 2,29 Prozent auf 1482,10 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel um 2,35 Prozent auf 1151,96 Zähler.

Zudem werde nervös darauf gewartet, ob und wie heimische Autobauer staatliche Hilfe erhielten, für die sich der zukünftige Präsident Barack Obama ausgesprochen hat. Über eine Kongressinitiative der Demokraten soll vermutlich am Mittwoch erstmals abgestimmt werden.

Bankenwerte gehörten zu den Kursverlierern. So verbilligten sich die Aktien der Citigroup nach einem Bericht über einen massiven Stellenabbau um 6,62 Prozent auf 8,89 Dollar. Die von der Finanzkrise schwer getroffene US-Großbank streicht nochmals Zehntausende von Stellen. 53.000 der weltweit zuletzt etwa 350.000 Jobs sollen wegfallen, gab die Bank am Montag bekannt und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Die Kosten sollen drastisch zurückgefahren werden.

Auch bei JP Morgan zeichnet sich laut einem Pressebericht ein massiver Stellenabbau ab - für die Aktien der Investmentbank ging es nach einem entsprechenden Pressebericht um 4,93 Prozent auf 32,77 Dollar nach unten. Goldman Sachs sackten um 6,35 Prozent auf 62,49 Dollar ab. Die Chefs der Investmentbank werden in diesem Jahr nicht die üblichen Millionen-Prämien bekommen. Die sieben Top-Manager des Wall-Street- Konzerns erhielten lediglich ihr Grundgehalt von 600.000 Dollar, sagte ein Unternehmenssprecher dem Wall Street Journal vom Montag.

Sie hätten angesichts der Finanzkrise freiwillig auf die Boni verzichtet. Im vergangenen Jahr hatte allein Bank-Chef Llyod Blankfein Prämien und Aktien im Gesamtwert von 68,5 Millionen Dollar erhalten.

GM-Aktie steigt um mehr als 5 Prozent

Schwächster Wert im Leitindex waren allerdings Alcoa mit minus 10,79 Prozent auf 9,67 Dollar. Die UBS hatte die Papiere des US- Aluminiumkonzerns abgestuft und das Kursziel zurückgeschraubt. Zur Begründung führten die Experten die Unsicherheit auf dem Aluminiummarkt an.

Für die Aktie von General Motors (GM) ging es dagegen kräftig um 5,65 Prozent nach oben auf 3,18 Dollar. Der von der Pleite bedrohte Automobilkonzern verkauft seine Beteiligung an Suzuki an den japanischen Autokonzern. Suzuki werde für den verbliebenen Anteil von 3,02 Prozent umgerechnet insgesamt 232 Millionen US-Dollar zahlen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Mit Ford Motor gab ein anderer Vertreter der krisengeschüttelten Branche um 4,44 Prozent auf 1,72 Dollar nach.

Der US-Rentenmarkt entwickelte sich weiter freundlich. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen stiegen um 15/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,678 Prozent. Der Euro hielt sich am Abend lange über der Marke von 1,27, kostete zuletzt aber nur noch 1,2653 Dollar.

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