Vorgezogene Anschaffungen:Der streng durchkalkulierte Kaufrausch

Der Konsumklimaindex zeigt Rekordwerte an. Die Kauflust entspringt allerdings nicht so sehr großer Zuversicht als vielmehr rationalem Kalkül: Die Verbraucher ziehen ihre Einkäufe wegen der Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel vor.

Der Indikator für die Verbraucherstimmung habe mit 9,4 Punkten den höchsten Stand seit November 2001 erreicht, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mit.

Die Anschaffungsneigung lag im November nur geringfügig unter dem historischen Höchststand vom Oktober. Dies lasse auf ein gutes Weihnachtsgeschäft schließen, hieß es.

Vorgezogene Anschaffungen mit Blick auf die deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Punkte auf 19 Prozent dürften zum Jahresende zusätzliche Nachfrageimpulse auslösen, teilte die GfK mit.

Größere Einkäufe noch in diesem Jahr

In Zeiten knapper Budgets hielten es die Verbraucher für ratsam und vernünftig, größere Käufe noch in diesem Jahr zu tätigen. Diese Einstellung entspringe aber eher rationalem Kalkül als der Lust am Konsum.

Dies zeige sich auch daran, dass die Konsumneigung in Ostdeutschland noch einmal deutlich angestiegen sei. In den neuen Bundesländern sei es für viele Menschen weitaus dringlicher als im Westen, die höhere Steuer zu vermeiden und dadurch Geld zu sparen.

Die Konjunkturaussichten wurden von den Bürgern im November wieder etwas optimistischer eingeschätzt als im Vormonat. Dagegen sank die Erwartung der Verbraucher an die weitere Einkommensentwicklung im Monatsvergleich.

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