Volkswagen:New Beetle fällt in Käferstarre

Die Jugend sollte sich schämen: Der New Beetle, gefeierter Erbe des urigen Käfers, hat scheinbar nicht die Langlebigkeit seines Vorbilds. Wo sich Großpapa selig weit über 60 Jahre im Markt tummelte, geht dem schicken Enkel schon jetzt die Puste aus.

Der Absatz des New Beetle von Volkswagen geht sechs Jahre nach der Markteinführung kräftig zurück: Im vergangenen Jahr wurden weltweit nur noch rund 50.300 Stück verkauft, gegenüber 160.100 im besten Jahr 1999.

716 Autos in zwei Monaten

Auch im laufenden Jahr schwächelt der von den runden Käfer-Formen inspirierte Wagen auf Golf-Basis weiter: Im wichtigen deutschen Markt wurden bis Ende Februar nur 716 New Beetle verkauft gegenüber 1.674 im Vorjahreszeitraum, wie aus Zahlen den Kraftfahrtbundesamtes hervorgeht.

Jetzt bietet Volkswagen ein Sondermodell mit einem Preisvorteil von mehr als 10 Prozent, um den Absatz anzukurbeln. Deutlich besser läuft die 2002 eingeführte Cabrio-Version des New Beetle, von der 2003 rund 60.300 abgesetzt wurden.

Nachfolger nicht geplant

Für das klassische Modell mit geschlossenem Dach ist trotz des Nachfrageeinbruchs kein Produktionsende geplant, erklärte VW-Sprecherin Daniele Heuser: "Das ist noch wirtschaftlich." Die Sprecherin schloss aber aus, dass es ein Nachfolgemodell für den New Beetle geben werde: "Ein New Beetle 2, das geht nicht", sagte sie.

Der in Mexiko produzierte New Beetle kam 1998 auf den Markt. In der Autobranche kommen Automodelle mit sechs Jahren üblicherweise an das Ende ihres Lebenszyklus. VW denkt laut Heuser über eine optische Auffrischung des New Beetle nach, entschieden sei aber noch nichts.

Bisher wurden insgesamt weit über 600.000 New Beetle abgesetzt, was laut Heuser über den Erwartungen des Konzerns lag. Das Auto bescherte VW eine Wiedergeburt auf dem US-Markt, wo nach der Einführung des New Beetle auch der Absatz anderer VW-Modelle angezogen hatte.

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