Verkauf:Eingecremt

Das Mädchen von Coppertone und ihr Hund blicken über den Biscayne Boulevard in Miami im US-Bundesstaat Florida. (Foto: Lynne Sladky/Associated Press)

Es gibt auch gute Nachrichten: Bayer wird die Sonnenschutz­marke Coppertone los. Beiersdorf zahlt dafür mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Von Elisabeth Dostert

Die Nachricht ging fast unter, obwohl sie ein wichtiger Teil des Befreiungsschlags von Bayer ist, denn sie bringt Geld. Der Konzern hat einen Käufer für sein Sonnenschutzgeschäft der Marke Coppertone gefunden. Der Hamburger Konsumgüterkonzern Beiersdorf kauft es für 550 Millionen Dollar. Die USA sind ihm zufolge der größte Markt für Sonnenschutz. Coppertone sitzt in Whippany im Bundesstaat New Jersey und setzte 2018 mit rund 450 Mitarbeitern 213 Millionen Dollar um. Coppertone werde neben Nivea, Eucerin, Aquaphor und La Prairie die fünfte Marke im Hautpflegeportfolio von Beiersdorf in Nordamerika. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden, erwartet Beiersdorf.

Ende November 2018 hatte Bayer mitgeteilt, sich von der Sparte Tiergesundheit und den Konsumgütermarken Coppertone und Dr. Scholl's (Fußpflege) trennen zu wollen. Beide Marken hatte Bayer 2014 zusammen mit weiteren Produkten vom US-Konzern Merck & Co übernommen für insgesamt 14 Milliarden Dollar. Werner Baumann, heute Vorstandschef von Bayer, war damals Finanzchef. Es war bis dahin die zweitgrößte Übernahme des Konzerns und, wie sich im Laufe der Zeit zeigte, ein eklatanter Fehlkauf. Auf das Portfolio musste Bayer Abschreibungen von 2,7 Milliarden Euro vornehmen und einräumen, dass man für das Merck-Consumer-Geschäft bei Weitem zu viel gezahlt habe. Auch damals ließ sich Bayer wohl blenden. Der US-Konzern hatte zuletzt kaum noch in seine Marken investiert. Innovationen fehlten.

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: