Zwei Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben mehrere US-Versicherer das Terror-Netzwerk al-Qaida verklagt. Eine Sprecherin des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück bestätigte am Donnerstag, dass eine Klage auf Entschädigungszahlungen eingereicht worden sei.
Daran sei auch die Münchener-Rück-Tochter American Re beteiligt. Die Klage soll sich auf eine Summe von insgesamt 300 Milliarden US-Dollar belaufen. Bei den Terroranschlägen in New York und Washington kamen mehr als 3000 Menschen ums Leben. Die Begleichung der Schäden hatte die Versicherungsbranche weltweit unter Druck gesetzt.
"Das ist man auch den Aktionären schuldig"
Bei der Abwicklung von Schäden werde immer an mögliche Regressansprüche gedacht, in diesem Zusammenhang sei die Klage zu sehen, sagte die Sprecherin. "Das ist man auch den Aktionären schuldig." Die beiden Klageschriften vor Bundesgerichten in New York und Washington richten sich neben dem Terror-Netzwerk auch gegen Staaten, darunter Iran, der Irak, Sudan und Syrien, denen die USA Unterstützung des Terrorismus vorwirft, sowie gegen Saudi-Arabien.
Zu den Klägern gehören dem Vernehmen nach neben American Re die Versicherer Chubb Corp., Zurich American Insurance Group, One Beacon Insurance Group und Crum and Foster Insurance Co. Die Konzerne legen dar, dass ihnen durch die Terroranschläge Versicherungskosten in Milliardenhöhe entstanden, deren Erstattung sie mit der Klage zurückfordern. Ohne die Unterstützung der mitbeklagten Staaten hätte al-Qaida nicht über die Mittel verfügt, den Terroranschlag auszuführen, heißt es.
Erst am Vortag hatte ein New Yorker Richter entschieden, dass die Schadenersatzklage von Familienmitgliedern der Opfer des 11. September gegen Fluggesellschaften, die Flughafen-Sicherheitsfirma, den Flugzeughersteller Boeing und die Besitzerin des World Trade Center, Port Authority, fortgeführt werden können.