USA:Rezession zum Greifen nah

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Krisenstimmung in den USA: Ein scharfer Einbruch der Verbraucherausgaben bringt die größte Volkswirtschaft der Welt näher an eine Rezession.

Die Finanzkrise schlägt auf die US-Wirtschaft durch: Im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt einer Schätzung des Handelsministeriums zufolge um 0,3 Prozent gefallen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Vor allem die Verbraucher hätten ihre Konsumausgaben deutlich gesenkt. Beobachter werten dies als ein Zeichen, dass die US-Wirtschaft auf dem Weg in eine Rezession ist.

Schlechte Stimmung an der Wall Street: Rutscht die größte Volkswirtschaft der Welt in die Rezession? (Foto: Foto: AP)

Allerdings hatten Experten erwartet, dass die Wirtschaftsleistung in den USA deutlich stärker sinkt. Volkswirte hatten mit einer Rate von minus 0,5 Prozent gerechnet. Der Wachstumsrückgang war der stärkste seit sieben Jahren.

Der veröffentlichte Wert ist jedoch nur eine erste Prognose, die sich in den kommenden Monaten noch deutlich ändern kann.

Im zweiten Quartal war die größte Volkswirtschaft der Welt noch mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,8 Prozent gewachsen.

Viele Ökonomen erwarten, dass das BIP auch im vierten Quartal noch rückläufig sein wird, womit die klassische Definition einer Rezession - zwei Quartale mit einer schrumpfenden Wirtschaft in Folge - erfüllt wäre.

Inflation zieht an

Der verfügbare Einkommen der US-Bürger lag dem Bericht zufolge um 8,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das sei der stärkste Einbruch in den bis 1947 zurückreichenden Aufzeichnungen. Nicht nur private Verbraucher, sondern auch Firmen senkten ihre Ausgaben deutlich - um 5,5 Prozent, den stärksten Rückgang seit dem ersten Quartal 2002, als die US-Wirtschaft sich gerade aus der letzten Rezession herauskämpfte.

Belastet wurde das BIP auch durch eine sinkendes Exportwachstum. Die Ausfuhren wuchsen nur noch um 5,9 Prozent nach 12,3 Prozent ein Vierteljahr zuvor. Zugleich stieg die Inflation. Das Ministerium gab die Teuerungsrate mit 2,9 Prozent an, nach 2,2 Prozent im zweiten Quartal.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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