Umfrage:Unternehmen wollen wieder mehr Personal einstellen

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Auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeichnet sich für den Sommer allmählich eine Entspannung ab: Nach einer Umfrage beabsichtigen die Arbeitgeber erstmals seit zwei Jahren mehr Personal einzustellen als zu entlassen.

: Laut dem Manpower-Arbeitsmarktbarometer, das der Personaldienstleister am Dienstag veröffentlichte, stieg der Index zur Bestimmung der künftigen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt für das dritte Quartal 2005 unerwartet deutlich von minus 1 auf plus 4 an und lag damit erstmals seit Einführung der Umfrage in Deutschland im Jahr 2003 im Plus.

Arbeitssuchende haben möglicherweise Grund zur Hoffnung. (Foto: Foto: dpa)

Das bedeutet, dass mehr Arbeitgeber beabsichtigen Personal einzustellen als zu entlassen, wie Manpower berichtete. Nachdem die Umfrage bei über 1.000 Unternehmen bereits für das zweite Quartal eine leichte Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt versprochen habe, sorgten die aktuellen Ergebnisse nun für berechtigte Hoffnung auf eine deutliche Entspannung der Situation, erklärte der Personaldienstleister.

Immer noch im hinteren Drittel

International bewege sich Deutschland zwar noch immer im hinteren Drittel, erklärte Manpower weiter. Der Anstieg um 5 Prozentpunkte sei im europäischen Vergleich - zusammen mit Irland und den Niederlanden - allerdings Spitze.

Der Erhebung zufolge beabsichtigen 9 Prozent der befragten Unternehmen für die kommenden Sommermonate mehr Personal einzustellen, 5 Prozent planen einen Stellenabbau, 81 Prozent rechnen mit keiner Veränderung und fünf Prozent waren noch unschlüssig.

Insgesamt lieferten sieben von neun befragten Branchen positive Umfrageergebnisse. Lediglich die Sektoren Bergbau und Rohstoffe und der Verkehr und Kommunikation lieferten negative Ausblicke, wie es weiter hieß.

Baugewerbe am besten

Am besten schnitt mit einem Plus von 22 Prozentpunkten auf plus 8 das Baugewerbe ab. Auch Land- und Forstwirtschaft, Energie- und Versorgung, Finanzen und Immobilien, Herstellungsindustrie, Öffentliche Hand und Soziales beurteilten die Aussichten positiv. Im Handel und in der Hotellerie äußerten sich die Unternehmen verhalten optimistisch - der Beschäftigungsausblick legte um zwei Prozentpunkte auf ein Plus von einem Punkt zu.

Erstmals seit Beginn der Studie wurde zudem in allen acht befragten Regionen für Juli, August und September positive Beschäftigungseffekte erwartet.

Am optimistischsten fielen die Erwartungen dabei mit einem Indexwert von plus 10 im Rhein-Main-Gebiet aus, wie Manpower weiter mitteilte. Im Osten sei die Verbesserung der Aussichten mit 14 Prozentpunkten am deutlichsten.

Frühindikator Zeitarbeitsbranche

Da viele Unternehmen am Anfang einer Konjunkturbelebung lieber Zeitarbeitskräfte als eigene Mitarbeiter einstellen, gilt die Zeitarbeitsbranche den Angaben zufolge als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.

Für die Erhebung hatte ein unabhängiges Umfrageinstitut mehr als 45.000 privaten und öffentliche Arbeitgeber in 23 Ländern interviewt. In Deutschland wurden den Angaben zufolge mehr als 1.000 Arbeitgeber befragt.

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