Umbauplan für Mitsubishi:Deutsches Care-Paket steht

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Die Krise bei Mitsubishi Motors war größer als angenommen — aber jetzt scheint DaimlerChrysler sich durchgerungen zu haben. Die japanische Quasi-Tochter wird nicht abgestossen und erhält stattdessen umfangreiche Hilfe.

Der Umbauplan für den maroden DaimlerChrysler-Partner Mitsubishi Motors Corp. (MMC) nimmt laut einem Pressebericht konkrete Formen an. Insgesamt ergebe sich ein Kapitalbedarf von mindestens zwei Milliarden Euro, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Kreise in der Mitsubishi-Chefetage. Nach Informationen des Blattes sind die beiden Großaktionäre DaimlerChrysler und Mitsubishi Corp. über das weitere Vorgehen so gut wie einig, es gehe nur noch um letzte Details.

Vermutet werden zwei Milliarden Euro

Ein DaimlerChrysler-Sprecher wollte sich am Montag auf Anfrage nicht genauer äußern und verwies auf den bereits vom Unternehmen genannten Termin 30. April, an dem der Umbauplan vorgelegt werden soll. Den Kapitalbedarf von zwei Milliarden Euro nannte er "reine Spekulation".

Laut FAZ peilt DaimlerChrysler mittelfristig an, den japanischen Autobauer, an dem die Stuttgarter mit 37 Prozent beteiligt sind, operativ enger an sich zu ziehen. Dafür sollen angeblich die nun bereit zu stellenden Mittel vollständig zur Absicherung der Produktoffensive eingesetzt werden. Zudem solle Mitsubishi stärker in die globale Plattformstrategie von DaimlerChrysler eingebunden werden.

Das übliche: Straffen, senken, abbauen

Dafür müsse Mitsubishi Motors seine weltweiten Kapazitäten straffen sowie Personal- und Produktionskosten im zweistelligen Prozentbereich senken. Ziel sei es für den japanischen Autobauer, 2007 wieder nachhaltig profitabel zu sein. Dabei sei MMC auch zur Abgabe seiner restlichen Anteile an dem Nutzfahrzeughersteller Mitsubsihi Fuso bereit. Dies würde laut Zeitung weitere 300 Millionen Euro bringen. Hierüber werde aber noch verhandelt. Als sicher gelte aber der Rückzug des amtierenden Vorstandsvorsitzenden Rolf Eckrodt bereits Ende Juni.

Sein Nachfolger müsse Mitsubsihi mittelfristig fit für eine Konsolidierung in der DaimlerChrysler-Bilanz machen: Dafür müssten die Schulden in den kommenden Jahren deutlich zurückgefahren werden. Die japanischen Großaktionäre wollten sich dann schrittweise aus Mitsubishi Motors zurückziehen.

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