Üppiges Ruhegeld:Infineon versüßt Ex-Chef den Abgang

Bei dem Münchner Chipkonzern Infineon hat der geschasste Wolfgang Ziebart keine glückliche Hand bewiesen - nur bei der Gestaltung des eigenen Vertrages.

Dem 58-Jährigen Ziebart stünden laut Vertrag jährlich 560.000 Euro Ruhegehalt zu, das unabhängig von seinem Alter und dem Zeitpunkt seines Ausscheidens gezahlt werde, berichtet das Handelsblatt. Ziebart hatte sein Amt in der vergangenen Woche nach anhaltendem Streit mit dem Aufsichtsrat aufgegeben.

Nur wenn er einen neuen Job annehmen würde oder freiberuflich Einnahmen erzielte, müsse er sich einen Teil des Einkommens anrechnen lassen. 280.000 Euro seien ihm aber in jedem Fall sicher. Für Ziebarts Nachfolger Peter Bauer würden die gleichen Regeln gelten, berichtet das Blatt weiter. Bauer ist 47 Jahre alt.

Der Fall Ziebart erinnert an den Abgang von Ex-EnBW-Chef Utz Claassen. Der 44-Jährige wird jährlich 398.000 Euro Ruhegeld bekommen.

Nach Angaben des Handelsblatts bekommen Infineon-Chefs normalerweise Ruhegehälter "frühestens mit Erreichen des 60. Lebensjahres". Die Höhe betrage 70 Prozent des letzten Monatsgrundgehalts, was im Falle Ziebart 560.000 Euro ausmache.

Neben dem Ruhegehalt erhalte Ziebart weitere 860.000 Euro als "einmaliges Übergangsgeld für den Fall des Übertritts in den Ruhestand". Sein laufender Vertrag, der bis September 2009 gilt, garantiere ihm überdies 1,6 Millionen Euro Fixgehalt pro Jahr.

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