Überraschungen vermeiden:Checkliste für die Studio-Auswahl

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Ein Vertrag im Fitness-Studio ist schnell unterschrieben. Ärgerlich, wenn sich dann herausstellt, dass es die falsche Wahl war. Diese Checkliste hilft, böse Überraschungen zu vermeiden.

Die Lage

Das Studio sollte gut erreichbar sein, ob mit dem eigenen Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn der sportliche Ehrgeiz erlahmt schnell, wenn nach Büroschluss erst mal eine quälend lange Anfahrt durch die verstopfte Innenstadt bevorsteht.

Die Kapazitäten

Interessenten sollten das Studio zu den üblichen Stoßzeiten anschauen, also werktags zwischen 17.00 und 20.00 Uhr. Dann zeigt sich, ob die Zahl der Sportgeräte ausreichend bemessen ist — ansonsten drohen lästige Warterunden.

Aufkleber am Stepper wie "Training maximal zehn Minuten pro Person" sind ein schlechtes Zeichen. Wer das Studio vor Vertragsschluss an mehreren Tagen besucht, bekommt einen recht zuverlässigen Eindruck.

Das Personal

Beschäftigt das Studio qualifizierte Trainer oder billige Aushilfen, die nur gelangweilt herumsitzen? Es ist vor Vertragsschluss absolut angemessen, sich nach den Fachkenntnissen der Trainer zu erkundigen.

Es sollte sich um Diplom-Sportlehrer oder Personen mit staatlich anerkannter Ausbildung (zum Beispiel Sport-Physiotherapeuten) handeln. Exotisch klingende Diplome und Zertifikate sind eher ein Warnsignal. Brauchbar sind Lizenzen des DVGS (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie) oder des DFLV (Deutsche Fitnesslehrervereinigung).

Die Trainingsgeräte

Sauber sollen sie sein und gut gewartet. Wenn aber schon die Polster der Muckimaschinen eingerissen sind und der Schaumstoff herausquillt, dann lässt das Böses erahnen.

Eine TÜV-Plakette und das Gütezeichen "Fitnesszentrum" bürgen für eine regelmäßige Wartung der Geräte. Je nach persönlichen Trainingszielen müssen geeignete Geräte vorhanden sein: Wer vor allem Ausdauer erreichen will, der braucht Fahrrad- und Ruderergometer, Stepper und Laufbänder — kilometerlange Hantelregale nutzen dann nichts.

Gerade an den Ausdauergeräten stauen sich oft die Gäste, da die Einheiten länger dauern. Es sollten deshalb von den Ausdauergeräten jeweils mehrere zur Verfügung stehen.

Das Kursangebot

Das reine Eisenstemmen wird auf die Dauer meist langweilig, Kurse wie etwa "Body-Shape" oder "T-Bo" schaffen Abwechslung und decken Übungen ab, die im Gerätepark zu kurz kommen.

Gute Studios bieten außerdem spezielle Kurse zu Herz- und Kreislauftraining, Rückentraining oder Entspannung (etwa Yoga). Der Interessent sollte fragen, ob zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen unterschieden wird. Wer lange Zeit nichts sportlich gemacht hat, muss langsam Kondition aufbauen.

Das Publikum

Auch wenn das Training im Studio eher ein Solisten-Sport ist, sollten die anderen Akteure einem liegen. Für sensible Gemüter könnte es zum Beispiel abstoßend wirken, wenn sie umringt sind von animalisch keuchenden Bankdrückern, die richtig stolz sind auf ihr schweißdurchtränktes T-Shirt.

Eine hilfreiche Frage lautet: Würde ich mit denen gerne nach dem Training noch in die Bar gehen? Wichtig für Frauen: Sie sollten sich nicht beglotzt vorkommen. Extra-Kurse nur für Frauen und getrennte Saunen sind je nach Naturell nützlich.

Die Extras

Fast jedes Studio nennt mittlerweile ein Solarium, eine Sauna, Bar und einen Ruheraum sein eigen. Da sollte sich bei der Besichtigung aber jeder fragen, ob er das Angebot wirklich nutzen würde.

Liegt der Ruheraum in einem muffigen Keller ohne Tageslicht, werden sich nur wenige Sportsfreunde dahin verirren. Das ist zu berücksichtigen bei der Frage, ob das Preis-Leistungsverhältnis akzeptabel ist.

© SZ vom 09. Juni 2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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