Übernahmeversuch:Schlacht der Bier-Giganten

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Mega-Fusion auf dem Biermarkt: Der belgische Brauriese InBev will den amerikanischen Konkurrenten Anheuser-Busch kaufen - für 46 Milliarden Dollar.

Der am Mittwochabend bekanntgewordene Vorstoß von InBev war nicht mit dem US-Konzern abgesprochen.

Anheuser-Busch kündigte umgehend an, den Vorschlag zu prüfen. InBev hat mit Marken wie "Beck's" oder "Stella Artois" eine starke Position in Europa und Schwellenländern. Anheuser-Busch ist mit "Budweiser" Marktführer in den USA mit einem Anteil von 48,5 Prozent.

Zusammen hätten die beiden Bierbrauer nach Zahlen des vergangenen Jahres einen Umsatz von 36,4 Milliarden Dollar und eine Produktion von 460 Millionen Hektoliter, wie InBev vorrechnete.

Die Belgier sind derzeit nach Ausstoß die Nummer zwei in der Welt nach dem britischen Braukonzern SABMiller. Anheuser-Busch liegt auf Rang drei.

InBev ist den Angaben zufolge bereit, pro Anheuser-Busch-Aktie 65 Dollar zu zahlen. Das sind gut elf Prozent mehr als der Schlusspreis am Mittwochabend an der US-Börse. Das Angebot entspreche einem Aufschlag von 35 Prozent auf den Durchschnittspreis der 30 Tage vor jüngsten Marktspekulationen, warb InBev.

Fünftgrößter Konsumartikelhersteller

InBev versprach, im Falle einer Übernahme keine US-Braubetriebe zu schließen. Man rechne nicht mit Wettbewerbsproblemen, da sich das Geschäft der Unternehmen geografisch nur wenig überschneide.

Der Deal würde InBev zufolge sowohl den Verbrauchern als auch den Aktionären und den Beschäftigten nutzen. Etliche Top-Manager von Anheuser-Busch sollten einen Sitz im Verwaltungsrat des neuen Unternehmens bekommen.

Die Fusion würde nicht nur den größten Bierbrauer, sondern auch den fünftgrößten Konsumartikelhersteller weltweit schaffen.

Die Belgier wollen für den Zukauf mindestens 40 Milliarden Dollar an Krediten aufnehmen und auch Firmenteile verkaufen. InBev entstand 2004 aus der Fusion von Interbrew und AmBev. Der Konzern wies im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro aus.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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