Übernahmepoker:Bieter treiben Preis für Siemens VDO

Im Poker um die Siemens-Tochter VDO haben die Rivalen Continental und der US-Autozulieferer TRW Automotive nach Medienberichten ihre Angebote erhöht.

Laut Handelsblatt sollen zwei Übernahmeofferten für VDO über 12 Milliarden Euro eingangenen sein. Die beteiligten Unternehmen hätten sich nicht äußern wollen.

Zugleich wies der Autozulieferer Continental, der nach früheren Angaben gut 10 Milliarden Euro für VDO geboten hat, auf die industriepolitische Bedeutung einer Übernahme der Siemens-Tochter hin.

Bestimmte Schlüsselindustrien und -technologien dürften in Deutschland nicht verloren gehen, sagte Conti-Vorstand Karl-Thomas Neumann der Financial Times Deutschland.

Aufstieg in die Top fünf möglich

"Das ist gerade ein Punkt, der für diese Akquisition sprechen würde", sagte der Chef der Conti-Sparte Automotive Systems. Nach einem Kauf von VDO sei Continental "ein genau in dieser Schlüsseltechnologie tätiges Unternehmen, das dann zu den Top fünf gehören würde". Dieses Argument stütze die Position von Conti.

Siemens hatte nach Angaben der Zeitung bis Freitag von den Interessenten an dem Autozulieferer verbindliche Angebote eingefordert. Der Siemens-Aufsichtsrat will Berichten zufolge am Mittwoch zusammenkommen.

Ob dann darüber entschieden werde, ob es anstelle des bislang geplanten Börsengangs von VDO zu einem Verkauf komme, sei aber fraglich, schrieb das Handelsblatt.

"Bei einem so komplexen Geschäft soll man nichts übereilen", zitierte das Blatt Siemens-Kreise. "Warum soll Siemens den Bieterkampf schon beenden", wurde eine mit der Situation vertraute Person zitiert.

Continental konkurriert um den Kauf von VDO mit dem US-Autozulieferer TRW, hinter dem der US-Finanzinvestor Blackstone steht.

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