Übernahmeplan:MAN will Angebot für Scania vorlegen

Der Nutzfahrzeughersteller MAN wird voraussichtlich noch diese Woche ein Angebot für den Konkurrenten Scania vorlegen. Der als VW-Boss abgelöste Bernd Pischetsrieder soll die Fusion vorbereiten.

Der MAN-Konzern wird nach wochenlangen Verhandlungen noch in dieser Woche ein offizielles Übernahmeangebot für den schwedischen LKW-Hersteller Scania legen. Das berichtet das Handelsblatt in seiner Montag-Ausgabe.

Das Angebot sähe die Übernahme von 90 Prozent der Aktien und der Stimmrechte von Scania vor, der Preis für eine Aktie soll der Zeitung zufolge bei 475 Kronen pro Aktie liegen. Bereits bisher besaß MAN 14,5 Prozent der Aktien, Volkswagen ist mit 34 Prozent aktuell größter Aktionär bei den Schweden.

Ob die Übernahme gelingt, hängt in weiten Teilen von der mächtigen schwedischen Industriellenfamilie Wallenberg ab. Der zweitgrößte Aktionär Scanias hat erst in der vergangenen Woche durch den Erwerb kleinerer Aktienpakete eine Sperrminorität erlangt, durch die eine Fusion verhindert werden könnte.

Pischetsrieder soll Fusion leiten

Schon am Wochenende war durchgedrungen, dass der abgelöste VW-Vorstand Pischetsrieder als Aufsichtsratschef des neu zu schaffenden Nutzfahrzeugkonzerns vorgesehen sei. VW ist sowohl bei Scania als auch MAN größter Aktionär. Pischetsrieder habe im VW-Aufsichtsratspräsidium bereits zugestimmt, den neuen Job zu übernehmen, berichtete Manager-Magazin.de am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise.

Vor allem VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch habe sich für diese Lösung eingesetzt, hieß es unter Berufung auf VW-Aufsichtsratskreise weiter. Der Job entspreche sowohl Pischetsrieders Fähigkeiten als auch seinen Interessen, hieß es in der Meldung. Bis dahin werde er für den Volkswagen-Konzern den Fusionsprozess begleiten.

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