Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair signalisiert Interesse an einem Einstieg bei Lufthansa. "Wir sehen uns Lufthansa ernsthaft an", sagt Ryanair-Chef Michael O'Leary am Dienstag in London. "Wir könnten sie fast mit Barmitteln kaufen". Es gebe allerdings keinen konkreten Zeitplan für ein mögliches Kaufangebot, schränkte O'Leary ein. Lufthansa sei aber die einzige Fluggesellschaft in Europa, die man in Hinblick auf eine mögliche Beteiligung beobachte.
Gleichzeitig mit den Expansionsplänen präsentierte Ryanair auch die Jahresbilanz 2008, die dem Unternehmen zum ersten Mal in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen Verlust ausweist. Konzernchef O'Leary nannte als Grund für das Minus von 169 Millionen Euro Abschreibungen auf Beteiligungen am Rivalen Aer Lingus, sowie Wertberichtigungen bei den Flugzeugen.
Gute Chancen für Discounter
Ohne diese Sondereffekte brach der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um knapp 80 Prozent ein. Mit 105 Millionen Euro blieb Ryanair aber deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit einem Plus von 35,7 Millionen Euro gerechnet hatten.
Trotz der Krise der Luftfahrtindustrie sieht O'Leary Chancen für den Billigflieger Ryanair - ebenso wie für andere Discounter:
"In diesem Rezessionsumfeld wollen wir den europäischen Kunden bessere Angebote machen, genau wie Aldi, Lidl, Ikea und McDonald's", sagte O'Leary.