Übernahme:United Internet erhöht Druck auf Freenet

Nächste Runde bei den Verhandlungen zur Übernahme von Freenet: Nun stellt United Internet eine Offerte von 16 Euro je Freenet-Aktie in Aussicht. Das sind rund zwei Euro mehr als zuletzt.

Die Freenet-Großaktionäre United Internet und Drillisch wollen eine Fusion des Telekommunikations-Anbieters mit dem Konkurrenten Debitel auf der Zielgeraden noch verhindern. In einem an Freenet-Chef Eckhard Spoerr geschickten Brief stellt der Vorstand von United Internet ein Offerte von bis zu 16 Euro pro Aktie in Aussicht.

United Internt legt bei Freenet-Chef Eckhard Spoerr nach. (Foto: Foto: dpa)

"Die Abgabe eines Übernahmeangebotes würde selbstverständlich voraussetzen, dass die Debitel-Transaktion nicht durchgeführt wird", heißt es in dem der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegendem Schreiben. Freenet steht vor der Übernahme des größeren Wettbewerbers Debitel.

Spoerr hat dazu Branchen- und Verhandlungskreisen zufolge eine Einigung mit dem Debitel-Eigner Permira und den kreditgebenden Banken der Stuttgarter Gesellschaft erzielt. Die Übernahme hat einen Wert von rund 1,6 Milliarden Euro, wozu auch Schulden gehören. Sprecher der Unternehmen lehnten einen Kommentar zu dem Brief ab.

United Internet und Drillisch versuchen die Transaktion zu torpedieren, da sie selbst Interesse an Freenet haben. Die beiden Unternehmen kontrollieren nach früheren Angaben 25,2 Prozent der norddeutschen Gesellschaft und wollen Freenet nach der Übernahme zerlegen, wobei sich United Internet das DSL- und Portalgeschäft einverleiben will.

Dem Schreiben zufolge haben United Internet und Drillisch Partner für ihre Pläne gefunden. Acht institutionelle Investoren, die rund 32,6 Prozent des Grundkapitals der Freenet AG hielten, hätten ihr Interesse bekunde, die Aktien zu verkaufen. "Zusammen mit den von uns und von der Drillisch AG gehaltenen Aktien wären dies über 58 Prozent des Grundkapitals", schreibt Dommermuth. Zu den verkaufswilligen Anlegern gehört Kreisen zufolge die Schweizer Großbank Credit Suisse.

© sueddeutsche.de/dpa/sg/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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