Übernahme:EQT will Schufa ganz

Der schwedische Finanzinvestor EQT trifft Vorbereitungen für eine Übernahme der Wiesbadener Kredit-Auskunftei Schufa. EQT meldete beim Bundeskartellamt Pläne zum Erwerb von bis zu 100 Prozent der Anteile und der alleinigen Kontrolle an der Schufa zur Prüfung an, wie die Bonner Behörde mitteilte. EQT wollte sich nicht äußern. Allerdings könnten dem Investor öffentlich-rechtliche Banken in die Quere kommen. Die zur DZ-Bank-Gruppe gehörende Nürnberger Team Bank meldete ihrerseits Pläne zum "Erwerb einer Minderheitsbeteiligung und wettbewerblich erheblichen Einflusses an der Schufa Holding AG" beim Kartellamt an. Bei ihr sind die Anteile der Genossenschaftsbanken an der Schufa gebündelt, laut einer Sprecherin 17,94 Prozent. Die Schufa sei "Datenlieferant für die Team Bank und die gesamte genossenschaftliche Finanzgruppe und daher für uns von hoher strategischer Bedeutung", hieß es weiter. Insidern zufolge greift EQT bereits nach einem Anteil der französischen Großbank Société Générale von knapp zehn Prozent an der Schufa. Dabei würde das Unternehmen mit rund zwei Milliarden Euro bewertet. Offen ist, ob EQT bei den anderen Eignern Gehör findet. Die 1927 als "Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung" gegründete Schufa versorgt Handel und Banken in Deutschland mit Informationen zur Bonität ihrer Kunden und Geschäftspartner und verfügt über Daten von 68 Millionen Bürgern.

© SZ vom 19.01.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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