Übernahme der Postbank:Ackermann will einen Rabatt

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Die Deutsche Bank versucht offenbar, die Bedingungen für den Kauf der Postbank nachträglich zu verbessern: Das Institut ist zu teuer geworden.

Die im vergangenen Jahr getroffene Vereinbarung sieht vor, dass die Deutsche Bank das Bankgeschäft der Post zu einem Preis übernimmt, der angesichts eines massiv abgestürzten Aktienkurses aus heutiger Sicht völlig überteuert scheint.

Der Kurs der Postbank-Aktie ist drastisch gefallen, nun will die Deutsche Bank einen Nachlass. (Foto: Foto: AP)

Der Branchenprimus wolle deswegen erreichen, dass der Postbank-Deal vor dem Hintergrund der zugespitzten Finanzkrise in Details verändert werde, berichtete das Handelsblatt.

"Es ist ja eindeutig, dass das Wertvolumen der Postbank konstant nach unten gegangen ist, deshalb sind Nachbesserungen nicht auszuschließen", hieß es in den Kreisen. Bislang zeichne sich zwischen beiden Parteien aber noch keine einvernehmliche Lösung ab.

Beide seien dennoch fest entschlossen, bis Ende dieser Woche zu einem Ergebnis zu kommen, berichtet das Handelsblatt. Einen Kommentar hierzu lehnte die Deutsche Bank ab. Ein Sprecher betonte lediglich: "Wir halten am Einstieg im ersten Quartal fest."

Von der Post hieß es: "Wir haben uns mit der Deutschen Bank auf einen Vertrag geeinigt, zu dem wir stehen." Die Deutsche Bank und die Post als Verkäuferin der Banktochter hatten im vergangenen September vereinbart, das Geschäft in zwei Etappen über die Bühne zu bringen.

Zunächst kauft die Deutsche Bank im ersten Quartal dieses Jahres 29,75 Prozent an der Postbank zu 57,25 Euro je Aktie und kommt damit auf einen Kaufpreis von 2,79 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: Die Aktie war am Montagabend weniger als 13 Euro wert, was die damalige Vereinbarung aus heutiger Sicht für die Frankfurter sehr unvorteilhaft aussehen lässt.

Für die zweite Phase besitzt die Deutsche Bank die Option, innerhalb von ein bis drei Jahren ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18 Prozent für 55 Euro je Aktie zu erwerben. Die Post hat ihrerseits innerhalb des dritten Jahres die Möglichkeit, 20,25 Prozent plus eine Aktie zu 42,80 Euro je Stück an die Frankfurter zu verkaufen.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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