Trüffeln:450 Euro pro Kilo

Durch die sommerliche Gluthitze in Frankreich sind die Preise für Trüffel in die Höhe geschossen. Experten rechnen bis 2005 mit einem magerem Edelpilz-Angebot.

Auf dem Trüffelmarkt im südfranzösischen Carpentras werden 450 Euro pro Kilogramm für die seltener gewordenen Edelpilze gezahlt; dies ist drei Mal so viel wie sonst.

Temperaturen um die 40 Grad Celsius hätten die Nährböden für die von den Trüffeln bevorzugten Wirtsbäume und die Pilzsporen ausgetrocknet, betonte Gilbert Espenon vom französischen Trüffelverband.

Hitze und Trockenheit

Nach Angaben mehrerer von der Nachrichtenagentur AFP befragter Trüffel-Experten dürften die Hitze und die Trockenheit des vergangenen Sommers noch bis 2005 für Trüffel-Knappheit sorgen.

In Carpentras lag das Angebot diesmal bei nur 55 Kilogramm und damit fünf Mal niedriger als sonst üblich. Zu den hohen Preisen griffen vor allem die Einkäufer von Genießer-Restaurants und Konservenfabriken zu, innerhalb einer halben Stunde waren alle Schlauchpilze verkauft.

Mageres Angebot

Die Trüffel-Experten erwarten auch 2004 und 2005 nur ein mageres Angebot. Die kleinen Trüffel-Ableger brauchen ihren Angaben zufolge nicht nur lange Zeit, sondern auch deutlich mehr Bodenfeuchtigkeit, um sich richtig entwickeln zu können.

Auch die als Wirtsbäume dienenden Eichen hatten unter der Dürre gelitten; viele warfen bereits während des Sommers ihr Laub ab.

Den Fachleuten zufolge dürften nun vielerorts an Stelle der Trüffel weniger teure Pilze wachsen. Zudem rechnen die Experten damit, dass statt dem schwarzbraunen, warzigen Perigord-Trüffel (mit wissenschaftlichem Namen Tuber melanosporum) zunehmend die deutlich billigeren, weniger intensiv schmeckenden China-Trüffel (Tuber indicum) auf den französischen Markt kommen.

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