Transrapid:Blitzbesuch beim Sorgenkind

Die Magnetschwebebahn hat offenbar Startschwierigkeiten. Nun ist Siemens-Chef von Pierer zu einem Besuch nach China geeilt.

Siemens wollte offiziell nur bestätigen, dass Heinrich von Pierer mit Vertretern des Energieministeriums über die Lieferung von Gasturbinen für Kraftwerke gesprochen habe, schreibt die Wirtschaftswoche in ihrer aktuellen Ausgabe. Während seines Besuchs traf von Pierer in Peking allerdings auch mit Parlaments-Chef Wu Bangguo zusammen.

Bei diesem Gespräch sei auch über die technischen Schwierigkeiten des Transrapid gesprochen worden, die offenbar den Start des Alltagsbetriebes der Magnetbahn hinauszögerten, berichtet das Magazin weiter. Der Siemens-Chef habe nach Angaben aus chinesischen Regierungskreisen versucht, "Schaden von Siemens und Deutschland abzuwenden".

Dies besonders vor dem Hintergrund, dass dem Transrapid-Konsortium Konventionalstrafen in zweistelliger Millionenhöhe wegen technischer Probleme auf der Magnetbahnstrecke in Shanghai drohen.

Pläne für Deutschland

In Deutschland versuche das Konsortium um Siemens und ThyssenKrupp zur Zeit, mit neuen finanziellen Zusagen die bayerische Transrapidstrecke zu verwirklichen, so das Magazin. "Es gibt unterschriebene Verträge, wonach das Konsortium bereit ist, sich mit rund 150 Millionen Euro zu beteiligen", sagte ThyssenKrupp-Sprecher Alfred Wewers.

Auch in Nordrhein-Westfalen hatte das Konsortium während der Koalitionskrise versucht, den Metrorapid zu retten. So habe etwa ThyssenKrupp-Vorstand Eckhard Rohkamm NRW-Verkehrsminister Axel Horstmann vorgeschlagen, ein Teilstück von Duisburg nach Düsseldorf zu bauen.

Da die Deutsche Bahn nicht als Betreiber miteinsteigen wollte, habe der Essener Konzern angeboten, für drei Jahre als Betreiber aufzutreten.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: