Time Warner:Milliardenabschreibungen drücken Bilanz ins Minus

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Schock am Broadway: Statt des avisierten Gewinns weist Time Warner für 2008 einen Verlust aus. Der Medienriese muss Firmenwerte in Milliardenhöhe abschreiben.

Der US-Medienkonzern Time Warner ist wegen Milliardenabschreibungen im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gestürzt.

Time-Warner-Zentrale in New York: Der Wert etlicher Firmenwerte muss in der Bilanz nach unten korrigiert werden (Foto: Foto: AP)

Für das Kabelgeschäft, den Verlagsbereich und die AOL-Internetsparte seien wegen gesunkener Firmenwerte Berichtigungen von 25 Milliarden Dollar vor Steuern angefallen, warnte der Konzern in New York. Unter dem Strich stehe daher für 2008 ein Verlust.

Bislang war Time Warner für das vergangene Jahr von einem deutlichen Gewinn zwischen 1,04 und 1,07 Euro je Aktie ausgegangen. Genauere Angaben zur Höhe des Verlustes machte der Konzern nicht.

Allerdings senkte das Unternehmen die Prognosen für den bereinigten operativen Gewinn vor Abschreibungen und Rückzahlungen (OIBDA). 2008 stieg das bereinigte OIBDA nach den nun neuen Prognosen des Konzerns um ein Prozent von 12,9 Milliarden Dollar im Vorjahr. Time Warner hatte zuvor mit einem Anstieg von fünf Prozent gerechnet.

Die endgülten Zahlen sollen Anfang Februar bekanntgeben werden. Im Jahr 2007 erzielte Time Warner einen Überschuss von knapp 4,4 Milliarden Dollar.

Das umsatzstärkste Medienunternehmen der Welt hatte wegen sinkender Werbeumsätze bereits einen massiven Stellenabbau bei seinen Magazinen wie Time, Fortune und People angekündigt. Für das kriselnde AOL-Geschäft sucht der Konzern seit längerem nach einer neuen Strategie oder einem Käufer.

Der seit einem Jahr amtierende Konzernchef Jeff Bewkes baut den Medienriesen massiv um. So will sich die Gruppe ganz von der bereits börsennotierten Kabelnetz-Sparte trennen. Zum Konzern gehören auch das Filmstudio Warner Brothers und TV-Sender wie CNN und der Bezahlkanal HBO.

An der Wall Street gab die Time-Warner-Aktie nach Bekanntgabe der Milliardenabschreibungen deutlich nach und ging am Mittwochabend mit einem Minus von 6,28 Prozent bei 10,29 Dollar aus dem Handel.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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