Tief in der Verlustzone:Schwaches Ergebnis nährt Spekulationen um Saab

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Der von der Konzernmutter GM eingeschlagene Sanierungskurs bei der schwedischen Autofirma Saab greift offenbar noch nicht.

Der schwedische Autohersteller Saab ist 2005 nach Informationen des Handelsblatts trotz eingeleiteter Sanierung tiefer in die Verlustzone gerutscht.

Wie die Zeitung am Dienstag berichtete, hat Saab, eine Tochter des angeschlagenen US-Autokonzerns General Motors (GM), im vergangenen Jahr ein Minus von 300 Millionen Dollar (248 Mio Euro) gegenüber 200 Millionen Dollar 2004 eingefahren.

Saab-Pressesprecher Christer Nilsson wollte sich am Firmensitz in Trollhättan bei Göteborg zu den Verlustzahlen nicht äußern und verwies an die GM-Zentrale in Detroit.

Größte Offensive in der Unternehmensgeschichte

Saab habe aber 2005 mit 180.000 verkauften Autos durchaus an die Erfolge des voraufgegangenen Jahres anschließen können. "Für 2006 sehen wir auch gute Aussichten", meinte der schwedische Sprecher. Er wollte aber keine konkreten Zahlen zu erwarteten Absatzzahlen nennen.

Er wies Berichte über angebliche Bestrebungen der GM-Spitze zum Verkauf des chronisch mit Verlust laufenden Traditionsunternehmens zurück: "Wir haben weiter 100 Prozent Unterstützung vom Mutterkonzern. Saab steht vor der größten Produktoffensive in der Unternehmensgeschichte."

Der neue GM-Europachef und Ex-Opel-Boss Carl-Peter Forster steht laut Zeitung angesichts der Forderung des GM-Großaktionärs Kirk Kerkorian nach einer Trennung von den Schweden unter immensen Druck, bei Saab eine rasche Wende herbeizuführen. Auch im GM-Führungszirkel gebe es Stimmen, die eine Schließung des "Milliardengrabs" forderten.

Greife die Sanierung nicht, "weiß ich nicht, ob Ende des Jahres Saab noch zum GM-Konzern gehört", sagte ein GM-Manager dem Blatt.

Foster hatte erst kürzlich öffentlich eine "Treueerklärung" für Saab abgegeben und angekündigt, man werde diese Tochter in die Gewinnzone bringen.

Seit dem Einstieg von GM 1990 sowie der vollständigen Übernahme zehn Jahre später galt die skandinavische Tochter so gut wie permanent als Verlustbringer.

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