Telekommunikation:Neues Fusionsgemunkel bei KPN

Eben noch (bislang gescheiterter) Jäger bei mmO2, nun plötzlich in der Rolle der Beute: Die France Télécom würde sich dem Bericht eines Wirtschaftsmagazin zufolge die KPN gerne einverleiben.

"Es gibt seit mehreren Wochen hochrangige Kontakte mit France Télécom", sagte ein mit dem Vorgang vertrauter KPN-Manager dem Focus Money. Dem Vernehmen nach erwäge France-Télécom-Chef Thierry Breton die vollständige Übernahme der Niederländer, die gerade vergeblich versucht haben, mit dem britischen Konkurrenten mmO2 zu fusionieren.

Bei einem Zusammenschluss würden die Franzosen über die KPN-Tochter E-Plus auch wieder Zugang zum deutschen Markt erhalten. France Télécom dementierte den Bericht: Ein Sprecher sagte AFP in Paris, das Unternehmen weise "kategorisch" zurück, dass es Gespräche mit KPN gebe. KPN sprach auf Anfrage von "Gerüchten".

Bislang glücklos gedrängt

France Télécom hatte mit seinen bisherigen Versuchen, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, kein Glück. Zuletzt zerbrach eine Partnerschaft mit Mobilcom am Streit über die Finanzierung des Aufbaus der neuen UMTS-Mobilfunknetze. France Télécom kündigte deshalb Ende 2002 seinen Rückzug an.

Auch E-Plus war im Herbst 1999 bereits Ziel französischer Begehrlichkeiten. Das Pariser Unternehmen hatte mit den damaligen Eignern RWE und Veba eine Kaufvereinbarung bereits so gut wie ausgehandelt, wurde aber dann in letzter Minute von KPN und dem US-Konzern BellSouth ausgestochen. Zuvor war bereits die Partnerschaft der Franzosen mit der Deutschen Telekom gescheitert, weil es zum Zwist um eine geplante Fusion des Bonner Konzerns mit Telecom Italia kam.

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