Telekommunikation:Handys essen Festnetz auf

Der Umsatz wie die Gesprächsminuten des Festnetzes sinken immer mehr. Die Branche spricht bereits von einer "Kannibalisierung". Mit besserem Design und der Betonung von "Emotion" soll dem jetzt begegnet werden.

Schickes Design, außergewöhnliche Klingeltöne, mehr Servicedienste: Nur mit der Konzentration auf mehr Lifestyle kann sich die Festnetztelefonie laut einer Studie gegen die wachsenden Mobilfunk-Konkurrenz behaupten. Mittlerweile nutzten europaweit 330 Millionen Menschen Mobiltelefone, Festnetzanschlüsse gebe es nur noch 220 Millionen, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Mercer.

Festnetzumsatz schrumpft

Im Festnetz seien sowohl Umsatz als auch Gesprächsminuten rückläufig. Zudem gingen die Preise pro Gesprächsminute weiter zurück. Die Unternehmensberater sprechen von einer "Kannibalisierung der Festnetztelefonie durch den Mobilfunk". Auch die Deutsche Telekom verdankte ihre Rückkehr in die Gewinnzone 2003 dem wachsenden Mobilfunkgeschäft - die Festnetzsparte T-Com verzeichnete dagegen Umsatzeinbußen.

"Statt immer nur über den Preis zu werben, müssen Marke, Endgeräte und das Telefonieren im Festnetz mit Emotion aufgeladen werden", heißt es in der Studie. Nur mit neuen Preismodellen könne zwar die Marktposition verteidigt, aber nicht ausgebaut werden. Wachstum und Gewinn müssten in erster Linie über Privatkunden erreicht werden.

Design und Begierde

"Neue Telefone sollten Design- und Begierde-Objekte sein, aber auch die Basis für neue Dienste." Nach dem Ergebnis der Studie sind Kunden bereit, für technische Extras bis zu 38 Prozent mehr auszugeben. Hersteller und Telefongesellschaften sollten bei der Entwicklung neuer Modelle zusammenarbeiten.

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