Als die Telekom noch als Bundespost Fernmeldewesen firmierte, da wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, ihr das de facto-Monopol der Gelben Seiten streitig zu machen.
Nur allzu natürlich erschien der enge Datenverbund zwischen dem alleinigen Betreiber des Telefonnetzes einerseits und den regionalen Adressbuchverlagen andererseits. Dementsprechend einvernehmlich teilte man sich über Jahrzehnte hinweg die üppigen Werbeeinnahmen.
Informatives Web
Mit dem Vordringen des Internets war dieser Friede vorbei, denn das Web bietet ungleich mehr an Information als die jährlich kostenlos unter das Telefonvolk gestreuten Gelben Seiten mit einer Auflage von mehr als einhundert Millionen Exemplaren.
Der Internet-Surfer muss heute nur noch seinen Standort eingeben und schon sprudeln alle lokalen Informationen, die er benötigt.
Wenn jetzt die Online-Anbieter künftig noch stärker bei den Werbeeinnahmen der Telefonbuchverlage abzocken können, indem sie auch vom Image der Gelben Seiten profitieren, dann kann sich die Telekom langsam, aber sicher von ihren Pfründen im Printbereich verabschieden.
Einfach unschlagbar
Sowohl Telefon- als auch Branchenadressbücher dürfte es mittelfristig kaum noch geben. Man mag das bedauern, aber das Internet ist hier einfach unschlagbar.