Telekom und die Spitzelaffäre:Betriebsräte kontrolliert

Neue Details in der Spitzelaffäre bei der Telekom: Der Konzern soll auch Betriebsräte ausgespäht haben, die nicht im Aufsichtsrat sitzen. Ursprünglich hatte die Telekom von "Datenlecks" im Kontrollgremium gesprochen.

Nach der Auswertung von Daten im Rahmen der Affäre seien nun erste Opfer benachrichtigt worden, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn am Dienstag eine gleichlautende Mitteilung der Deutschen Telekom.

Wegen der Spitzelaffäre hat die Telekom inzwischen etliche Mitarbeiter beurlaubt. (Foto: Foto: ddp)

Zusätzliche Dimension der Anstößigkeit

Die Telekom hatte Mitte Mai Strafanzeige erstattet und alle verfügbaren Verbindungsdaten der Staatsanwaltschaft übergeben. "Dass auch Betriebsräte bespitzelt wurden, die unter dem Schutz der Betriebsverfassung die Arbeitnehmerrechte wahren und das besondere Vertrauen der Belegschaften genießen, gibt den ungeheuerlichen Vorgängen eine zusätzliche Dimension der Anstößigkeit", sagte der Telekom-Vorstand für den Datenschutz, Manfred Balz.

Balz hatte bei seinem Amtsantritt Ende Oktober auch personelle Konsequenzen angekündigt und Taten folgen lassen: Fünf Mitarbeiter wurden zunächst beurlaubt. Vergangene Woche trat T-Mobile-Deutschland-Chef Philipp Humm als Sprecher der Geschäftsführung der Telekom-Tochter zurück.

© sueddeutsche.de/dpa/pak/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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