Den Zuschlag von 0,2 Cent je Minute werden die Citycarrier für die Zusammenschaltung der Netze kassieren.
Auf die Änderungen würden die Kunden derzeit hingewiesen, sagte T-Com-Sprecher Frank Domagalla in Bonn.
Schon jetzt gibt es eine solche "Interconnection"-Gebühr. Sie falle zu etwa gleichen Teilen an die Telekom und die regionalen Netzbetreiber und werde nicht extra auf der Rechnung ausgewiesen, so Domagalla.
Kunden der City Carrier wie NetCologne oder HanseNet müssen den Aufschlag nicht zahlen, wenn sie Kunden der Telekom anrufen. "Das ist die Ungerechtigkeit", befindet der Sprecher.
Telekom ist gegen den Aufschlag
Die Regionalgesellschaften hatten bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation zuvor zusätzliche Gebühren für die Netzzusammenschaltung zwischen 1,8 Cent und 5,8 Cent beantragt.
Die Telekom ist gegen den Aufschlag und hatte wiederholt dagegen geklagt: "Wir weisen den Vorwurf, dass dies eine Strafgebühr ist, scharf zurück", so Domagalla. Die Bild-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die Telekom vom 1. Mai 2005 an eine Art Strafgebühr kassiere.
Zusätzliche Gebühr nur für die City Carrier
Die Deutsche Telekom wird an der zusätzlichen Zahlung bei Telefonaten in Netze von Regionalanbietern nichts verdienen: "Die Extragebühr wird nach Anträgen von 30 City Carriern erhoben, und wir überweisen das Geld direkt weiter."
Die Erhöhung der Gebühr zugunsten der regionalen Anbieter war schon im Herbst 2003 beschlossen worden, wurde aber erst jetzt publik, da die Telekom ihre Kunden auf der Rechnung über diese Änderung informiert.
Telefonanschlüsse bei Arcor sind nicht betroffen, wie die Bild-Zeitung berichtet hatte.
Damit die Kunden sich informieren könnten, welche Anschlüsse über die Telekom laufen und bei welchen die zussätzliche Gebühr anfalle, plane die Telekom, ab Mai eine 0800-Hotline einzurichten, sagte Domagalla.