Tarifstreit:Lokführer für Schlichter offen

Die Lokführer sperren sich nicht länger gegen einen Schlichter. Die Bahn wertet dieses Zugeständnis positv - die Streikdrohung bleibt dennoch aufrecht.

Die Deutsche Bahn begrüßte die von der Lokführer-Gewerkschaft (GDL) bekundete Bereitschaft zur Einschaltung eines Schlichters ausdrücklich.

Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sagte am Dienstag in Berlin: "Unsere ständigen Appelle an die GDL-Führung zeigen offensichtlich Wirkung."

Schell hatte zuvor im Nachrichtensender N 24 Kooperationsbereitschaft bekundet. Die GDL würde sich nicht dagegen sperren, "wenn irgendein sogenannter Moderator hineinkommen sollte".

Die Bahn habe der GDL und derem Chef Manfred Schell mehrfach angeboten, den Konflikt über einen Moderator oder Mediator zu begleiten.

"Worten Taten folgen lassen"

"Immer wieder haben wir der GDL außerdem zugesagt, uns dem Urteil eines neutralen Sachverständigen zu beugen, wenn dieser zu dem Ergebnis käme, dass die Tätigkeiten der verschiedenen Berufsgruppen zu gering bewertet seien", bekräftigte Margret Suckale. "Nun soll Herr Schell seinen Worten auch Taten folgen lassen", forderte sie den Gewerkschaftschef auf.

Ende Mai vergangenen Jahres hatte die GDL ihre Schlichtungsvereinbarung gegenüber der Bahn aufgekündigt. Die Aussage des GDL-Vorsitzenden Schell bewertet die DB deshalb als Schritt in die richtige Richtung.

Die Bahn fordert die GDL nun auf, die Streikdrohungen vom Tisch zu nehmen. "Nur am Verhandlungstisch können wir zu einer Lösung kommen", sagte Suckale.

Dennoch will die GDL ab Donnerstag den Güterverkehr bestreiken, um ihre Forderungen durchzusetzen - ein eigener Tarifvertrag für das Fahrpersonal und Lohnerhöhungen von mehr als 30 Prozent.

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