Tarifkonflikt:IG Metall lehnt Angebot der Arbeitgeber ab

Endlich haben die Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt der Metallindustrie ein erstes konkretes Angebot vorgelegt. Doch die IG Metall winkte sofort ab. Nun droht eine weitere Eskalation des Konflikts.

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hatten bei den Tarifverhandlungen am Donnerstag 1,2 Prozent mehr Lohn pro Jahr und Einmalzahlungen angeboten. Die Laufzeit des Vertrages soll 24 Monate betragen. Das teilte der Metall-Arbeitgeberverband kurz nach Beginn der vierten Tarifrunde in Düsseldorf mit. Die monatlichen Einmalzahlungen belaufen sich auf 0,6 Prozent bis Februar 2007 und 0,4 Prozent bis Februar 2008.

Die Offerte lag damit deutlich unter den Forderungen der IG Metall, die für die 700.000 Beschäftigten Einkommensverbesserungen von 5 Prozent durchsetzen will.

Metallarbeitgeber-Präsident Michael Jäger sprach vor Beginn der vierten Verhandlungsrunde von einem "bemerkenswerten Schritt". An dem Gebot könnte auch die Gewerkschaft nicht vorbei.

"Eine Provokation"

Ein IG Metall- Sprecher nannte das Angebot dagegen "realitätsfern" und eine "Provokation". Der 11. April werde landesweit ein Aktionstag werden. Bis dahin erhielten die Arbeitgeber noch einmal eine Denkpause.

Das Angebot der Arbeitgeber ist bundesweit das erste im laufenden Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie. Am Nachmittag soll es auch in bei den Tarifverhandlungen Baden-Württemberg auf den Tisch gelegt werden.

Begleitet sind die Verhandlungen erneut von zahlreichen Warnstreiks im Lande. Mit Protesten und einem Pfeifkonzert gaben zahlreiche Beschäftigte am Verhandlungsort ihrer Forderung nach einem "vernünftigen" Angebot Ausdruck.

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