SZ-Serie zum Euro:Der Fahrplan

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Bis zum Euro-Bargeld sind es noch vier Stationen.

(dku) - Menschenschlangen, die sich vor den Banken ansammeln und sehnsuchtsvoll auf das neue Geld warten - das gab es sowohl bei der Währungsreform 1948 als auch im Juli 1990, als die D-Mark in Ostdeutschland eingeführt wurde.

Beim Start des Euro-Bargelds am 1. Januar 2002 rechnet die Bundesbank jedoch nicht mit einem vergleichbaren Ansturm - schon wegen der geringeren Akzeptanz der Währung in der Bevölkerung. Aber für alle Fälle hat sie einen detaillierten Fahrplan für den Euro-Start ausgearbeitet. Und der sieht so aus:

- Am 1. September 2001 beginnt das so genannte Front Loading: Banken und Einzelhandel werden mit dem Euro ausgestattet. Die Bürger selbst erhalten das neue Geld aber noch nicht. Wer vor dem 1. Januar 2002 einen Euroschein in den Händen hält, kann deshalb davon ausgehen, dass es sich um Falschgeld handelt. Etwas anderes gilt bei den Euromünzen:

- Ab 17. Dezember 2001 halten die Banken und Sparkassen so genannte Starter Kits bereit. Das sind Beutel mit einer Grundausstattung an Euromünzen im Gegenwert von 20 DM (10,23 Euro), die man gebührenfrei erwerben kann. Sie sollen vor allem die Bürger mit den neuen Münzen schon mal vertraut machen. Bezahlen kann man damit noch nicht. erst ab 1. Januar 2002. Ab diesem Termin sind dann auch die Euro-Banknoten für jedermann erhältlich.

- Denn erst ab 1. Januar 2002 gilt der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Jetzt sind auch erstmals die neuen Scheine für jedermann erhältlich. Bankautomaten werden ab diesem Tag ausschließlich Euro ausgeben. Auch Konten und Sparbücher werden nur noch in Euro geführt. Übrigens: Die meisten Banken werden Girokonten, Depots, Darlehen und Kredite bereits ab Oktober diesen Jahres schrittweise umstellen. Lediglich die Sparkonten sollen erst am 31. Dezember umgestellt werden. Die D-Mark ist nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel, aber: Bis zum 28.Februar 2002 werden Banken und Einzelhandel sowohl D-Mark- als auch Euro-Beträge akzeptieren. Das Wechselgeld soll allerdings so weit wie möglich nur noch in Euro herausgegeben werden.

- Ab 1. März 2002 kann dann endgültig nur noch mit Euro bezahlt werden. Verbraucher, die später noch D-Mark-Bestände in Sparstrümpfen oder Sparschweinen entdecken, können diese aber zeitlich unbegrenzt und kostenlos bei den diversen Landeszentralbanken in Euro umtauschen.dku

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