Swiss-Übernahme:Beratungen in der Schlussphase

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Die Schweizer Regierung hat am Dienstag über die geplante Übernahme von Swiss durch Lufthansa beraten; die Aufsichtsgremien haben getagt - mit einem Ergebnis wird für den Abend gerechnet.

Die Beratungen zur Übernahme der Schweizer Fluggesellschaft Swiss durch die Deutsche Lufthansa sind am Dienstag in die Schlussphase getreten.

Die Verhandlungen über die Übernahme von Swiss durch Lufthansa stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. (Foto: Foto: AP)

Die Regierung in Bern informierte die Aufsichtsgremien von Lufthansa und Swiss über ihre Haltung zu einem Verkauf der Fluglinie.

Swiss und Lufthansa könnten damit in Kenntnis der Position des Bundes beschließen, hieß es. Der Bund ist der größte Aktionär der Swiss.

Name "Swiss" bleibt

Am Nachmittag wollten der Aufsichtsrat der Lufthansa und der Verwaltungsrat der Swiss in getrennten Sitzungen beraten. Mit einer Entscheidung wurde für den frühen Abend gerechnet.

Die Regierung in Bern war zuvor zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Ihr Beschluss wurde zunächst nicht veröffentlicht. Experten gehen fest davon aus, dass die Lufthansa die Swiss übernehmen wird.

Mit der Übernahme der Swiss würde die Lufthansa die Weichen für ihre künftige Strategie neu stellen. Neben Frankfurt und München soll dann Zürich das dritte große Luftverkehrskreuz im Konzern werden.

Der Markenname Swiss soll nach dem Willen der Lufthansa weitergeführt werden, zudem soll die Swiss auch künftig weitgehend eigenständig arbeiten können.

Angebot an Kleinaktionäre

Das Schweizer Parlament kann beim Verkauf des gut 20-Prozent-Anteils des Bundes nicht mitreden. Dafür ist allein der Bundesrat zuständig, wie Finanzexperten am Montagabend feststellten.

Die Swiss war vor drei Jahren nach dem Zusammenbruch der Swissair mit Geldern von Bund und Kantonen sowie von Großbanken und anderen Investoren gegründet worden.

Den Kleinaktionären, die rund 14 Prozent an der Swiss halten, will die Lufthansa im Falle einer Zustimmung der Großaktionäre und Aufsichtsgremien ein Übernahmeangebot machen.

Lufthansa-Bilanz wird vorgestellt

Dabei soll ein durchschnittlicher Preis der vergangenen Wochen gezahlt werden. Der Handel mit Swiss-Aktien war am Montag an der Schweizer Börse ausgesetzt worden.

Die Lufthansa will an diesem Mittwoch in Frankfurt ihre Bilanz für das vergangene Jahr vorstellen. Im Mittelpunkt der Pressekonferenz dürften aber Fragen rund um die Swiss-Integration stehen.

Nach vorläufigen Zahlen hatte die Lufthansa im vergangenen Jahr unter dem Strich rund 400 Millionen Euro verdient, nachdem im Vorjahr vor allem auf Grund von Sonderabschreibungen ein Verlust von 984 Millionen Euro aufgelaufen war.

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