Stromkunden:Kritik an Datenbanken

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bewertet Pläne von Wirtschaftsauskunfteien für Datenbanken über Strom- und Gasverbraucher als unzulässig. "Für eine solche Datensammlung fehlt nicht nur die rechtliche Grundlage, es besteht auch keine wirtschaftliche Rechtfertigung", sagte Vorständin Cornelia Tausch. Der angedachte Datenpool verstoße gegen die Datenschutzgrundverordnung und das Wettbewerbsrecht. Stromkunden zahlten in der Regel monatliche Abschläge. Energieunternehmen gingen daher keine Kreditrisiken ein, sagte Tausch. Vor diesem Hintergrund gebe es schlichtweg keine Notwendigkeit, Daten vertragstreuer Kunden zu sammeln und auszuwerten. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg forderte den Landesdatenschutzbeauftragten auf, sich deutlich gegen die Pläne zu stellen ). Verbraucherschützer befürchten, Energieunternehmen könnten solche Datenbanken nutzen, um Kunden abzulehnen, die häufig den Lieferanten wechselten. Die Bundesnetzagentur hat nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, diese zu untersagen. Datenschützer von Bund und Ländern wollten sich Anfang November mit den Plänen der Auskunfteien befassen.

© SZ vom 31.10.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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