Strategischer Zusammenschluss:China plant neuen Autoriesen

Bisher waren die beiden chinesischen Autohersteller Saic und Nanjing Automobile vor allem als Konkurrenten bekannt. Doch nun verhandeln sie über einen Zusammenschluss.

Janis Vougioukas

Chinas Autohersteller rücken zusammen. VW-Partner Shanghai Automotive Industry Corp (Saic) verhandelt mit der Nanjing Automobile Group über einen strategischen Zusammenschluss, aus dem am Ende sogar eine Großfusion werden könnte.

Die ambitionierten Autobauer aus dem Jangtse-Delta planen eine weitreichende Kooperation, um zur Konsolidierung der chinesischen Autoindustrie beizutragen, hieß es in einer Mitteilung der Saic.

Beide Konzerne wollen sich damit für den immer härter werdenden Wettbewerb auf dem chinesischen Markt rüsten. Auch im Ausland bietet sich eine Kooperation an.

Erbitterte Schlachten um Rover

Saic und Nanjing Automobile waren bisher vor allem als Gegner bekannt und kämpften erbitterte Schlachten um die Hinterlassenschaft des ehemaligen britischen Traditionsherstellers MG Rover.

Seit März verkauft die Saic den Roewe, eine Mittelklasselimousine, die auf Grundlage des Rover 75 entwickelt wurde. Nanjing Automobile will den MG 7 in den kommenden Monaten auf den Markt bringen. Beide Fahrzeuge sollen aus den Konzernen internationale Firmen machen.

"Der MG ist wohl der Hauptgrund, weshalb die Saic an uns Interesse hat", sagte Paul Stowe, einer der wenigen ausländischen Mitarbeiter in Nanjing. Chinesische Medien berichteten, dass auch die Regierungen von Schanghai und Nanjing die Pläne unterstützen.

Seit sieben Jahren versuchen die Pekinger Wirtschaftsplaner, die Firmen durch Zusammenschlüsse zu stärken. Damals gab es in China noch weit über hundert Hersteller, einige produzierten pro Jahr weniger als 50 Fahrzeuge in Handarbeit und verkauften diese ausschließlich direkt am Werkstor.

© SZ vom 31.07.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: