Städte-Ranking:Frankfurt soll teurer sein als New York

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Als besonders teuer war Frankfurt am Main bislang nicht verschrien. Doch in einem neuen Städte-Ranking rangiert die hessische Banken-Metropole sogar vor dem gewiss nicht billigen New York.

Nach einer neuen Untersuchung der Economist Intelligence Unit (EIU) gehört Frankfurt Frankfurt am Main zu den teuersten Städten der Welt. In dem Ranking des Forschungsinstituts des Londoner Wirtschaftsmagazins The Economist wird die Main-Metropole auf Rang neun geführt.

Die Bankenstadt gehört damit nicht nur zu den Top-Ten der teuersten Städte der Welt, sondern ist nach dieser Erhebung sogar teurer als New York: Big Apple rangiert lediglich auf Platz 28.

Auch New York taucht damit in der Teuer-Liga noch im Vorfeld auf. Insgesamt verglichen die britischen Wissenschaftler bei ihrer Studie132 Städte weltweit. Grundlage der Untersuchung waren die Kosten für einen Warenkorb mit 160 Gütern und Dienstleistungen, von Genussmitteln wie Tabak und Kaffee über Dinge des täglichen Bedarfs wie Drogerieartikel bis hin zum Kinobesuch.

Niedriger Dollar-Kurs

Dass die amerikanische Ostküsten-Metropole im Vergleich zu Frankfurt so preiswert erscheint, liegt vor allem am Dollar-Kurs: Derzeit steht der Euro nahe einem Zwei-Jahres-Hoch gegenüber der US-Währung.

Wie bei fast allen Studien dieser Art müssen allerdings die Ergebnisse relativiert werden: So bezog die EIU die hohen US-Immobilienpreise nicht in ihre Studie ein.

Als weniger überraschend erwies sich die Spitzenposition von Oslo. Während die Deutschen über eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent stöhnen, werden die Norweger mit 25 Prozent zur Kasse gebeten, obwohl Dienstleistungen und Lebensmittel in dem skandinavischen Land ohnehin schon teuer sind.

Auch die Platzierungen auf den Folgeplätzen boten mit Paris und Kopenhagen keine Überraschung. Transportkosten verteuerten die Lebenshaltung in London, das in der Untersuchung auf Platz vier geführt wurde.

Damit lag die britische Hauptstadt noch vor Tokio, das in der Wertung auf Platz fünf zurückfiel. Die Bewohner der japanischen Megacity verdanken dies vor allem der niedrigen Inflation. Bis 2006 war Tokio über 14 Jahre lang Spitzenreiter des Rankings.

Schwache isländische Krone

Die schwache Landeswährung Islands ließ die Preise in Reykjavik enorm absacken, und zwar um satte 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch ist Reykjavik noch immer ein teures Pflaster: Die isländische Hauptstadt belegt in dem Ranking Platz sechs.

Auf Rang sieben kommt mit Zürich eine weitere Bankenmetropole. Die Schweiz gilt als notorisch teuer, allerdings sind auch die Einkommen hoch. Den Bewohnern dürfte es also häufig nichts ausmachen, ein bisschen mehr zu bezahlen.

Besonders günstig bleibt der Auflistung zufolge Lateinamerika. Die Lebenshaltung ist auf dem Subkontinent um zwei Drittel niedriger als in New York und keine der dortigen Städte rangiert unter den Top-50 des Rankings. Guatemala Stadt findet sich - als teuerster Ort der Region - auf Rang 63 wieder. Die mittelamerikanische Stadt überholte in den vergangenen zwölf Monaten Mexiko City, das auf den 68. Rang kam.

Am billigsten im Vergleich aller untersuchten 132 Städte ist jedoch die iranische Hauptstadt Teheran. In dem abgeschotteten Land kommt der Durchschnittsbürger mit einem Viertel der Ausgaben aus, die ein Bewohner von Oslo aufwenden muss.

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