Stada:Übernahme droht zu scheitern

Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven sammelten bisher nur rund 28,29 Prozent der Stimmen ein.

Von Elisabeth Dostert, München

Auch das zweite Angebot der Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven für den hessischen Pharmahersteller Stada droht zu scheitern. Bis zum frühen Dienstagabend sammelten sie rund 28,29 Prozent der Stimmen ein, geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervor. Wenige Tage vor Ablauf des Angebots ist die Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent damit in weiter Ferne, obwohl sich Bain und Cinven schon vorab rund 19,6 Prozent des Grundkapitals in Form "unwiderruflicher Zusagen" gesichert hatten. Die Finanzinvestoren bieten einschließlich der für 2016 von Stada angekündigten Dividende 66,25 Euro je Aktie. Die Frist endet Mittwoch nächster Woche um Mitternacht, die finale Auszählung braucht einige Tage. Ein erstes Angebot war Anfang Juni trotz einer leichten Nachbesserung gescheitert.

Dass es knapp wird, spürt auch das neue Management von Stada. In einem "persönlichen Brief" an die "lieben" Aktionäre wirbt Vorstandschef Engelbert Tjeenk Willink eindringlich für das Übernahmeangebot. Es sei "der richtige Schritt zur richtigen Zeit", heißt es in dem am Dienstagnachmittag veröffentlichten Schreiben. Das Angebot sei "sehr fair". In einigen Zuschriften von privaten Anlegern und Bürgern sei er, so Willink, aufgefordert worden, sich für die Eigenständigkeit von Stada einzusetzen und gegen das Angebot. Er halte das Scheitern der Übernahme für die "schlechtere Option". Eine Nachbesserung des Angebots, wie beim ersten Mal, oder gar ein drittes neues Angebot wird es nicht geben, heißt es in Konzernkreisen.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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